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Kulinarischer Jahresrückblick Teil 1
Was bewegte die Frankfurter Gastro-Szene 2019?
15 Café-Neueröffnungen, Probleme durch No Shows und der Unverpackt-Trend: Was hat sich in der Frankfurter Gastro-Szene getan? Wir lassen die erste Jahreshälfte 2019 Revue passieren.
Januar
In ungewohnt stiller Manier verschwindet Michael Riemenschneiders Restaurant „Canvas“ von der Bildfläche. Nach gut zehn Monaten schließt der Gastronom, der in der Vergangenheit von sich reden machte, sein Konzept auf der Fressgass‘ zum Jahreswechsel 2018/19.
„Mehl, Wasser und Salz – mehr braucht es für ein gutes Brot nicht“, findet Denise Omurca. Die Lindenberg-Geschäftsführerin hat sich mit den Chairs-Betreibern Milan Müller und Dennis Aukili zusammengetan und das Café „Mehlwassersalz“ im Eingangsbereich des Museums für Moderne Kunst (MMK) eröffnet. Hier dreht sich alles um gutes Sauerteigbrot, das frisch in der eigenen Bäckerei produziert wird.
Zwei Seelenverwandte eröffnen ein Café: Nevin und Zvonimir Grčić starten den Cafébetrieb des Soulmate Coffee & Bar in Bockenheim. Zvonimir Grčić war zuletzt in der Destino Tapas Bar und zuvor im Glauburg Café tätig, Nevin Grčić arbeitete bei La Maison du Pain und Feinkost Meyer. „Wir sind beide schon lange in der Gastronomie tätig, hatten aber nie was Eigenes. Jetzt machen wir es gemeinsam – daher auch der Name“, sagen die Grčić‘s.
Seit über 30 Jahren führt Mahmut Demirel seinen gleichnamigen Lebensmittelladen mitten auf der Berger Straße. Direkt gegenüber eröffnet er nun Puzzles Café & Bar, das er mit Zutaten aus seinem Lebensmittelladen versorgt. Bei Familie Demirel läuft alles Hand in Hand: Frau Nehabat macht hier Frühstück, kocht ein tägliches Mittagsgericht und Sohn Demirel übernimmt den abendlichen Barbetrieb.
Februar
Best Worscht in Town ist in aller Munde und mittlerweile sogar weltweit vertreten: Die Erfolgs-Wurst aus Frankfurt expandiert nach Dubai.
Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch: Der erste verpackungsfreie Einkaufsladen in Frankfurt öffnet seine Türen. Bei gramm.genau können Kundinnen und Kunden ihre Behälter an der Abfüllbar abgeben und befüllen lassen. An den Laden angeschlossen ist auch ein nachhaltiges Café.
Der Name Cimino ist stadtbekannt für gute Pizza. Jetzt haben die Brüder Paolo und Michele (Pizzeria Paolo) eine Rosticceria in der Innenstadt eröffnet, die mit deftigen und süßen Spezialitäten aus dem Belpaese aufwartet. Die Rosticceria Paolo ist ein Lokal, in dem alle Speisen auch mitgenommen werden können.
Bei den Ciminos dreht sich alles um Leckereien aus dem Belpaese, Foto: Rosticceria Paolo
März
Trotz Alleinstellungsmerkmal in Frankfurt und einer Vielzahl an Stammgästen schließt Karolina Wyrwas ihr nordisches Restaurant zum 17. März. Die studierte Skandinavistin führte fünf Jahre lang das Smørgås Nordisk Restaurant auf der Burgstraße. Einen Schleier des Schweigens hüllt Karolina Wyrwas um ihre gastronomische Zukunft. Andere Pläne für eine andere Art von Gastronomie – weitere Details bleiben erstmal geheim.
Das kleine Gastro-Schiff „Backschaft“ beendet den regulären Restaurantbetrieb und das trotz langer Wartelisten. Grund dafür ist ein Problem mit sogenannten „No Shows“: Viele Gäste hatten reserviert, kamen aber nicht. Fortan konzentriert man sich auf den Betrieb als Eventlocation.
Die japanische Haute Cuisine verbreitet sich in Frankfurt: Mit „Nihonryori Ken“ geht bereits das zweite Konzept dieser Art an den Start. Im Brückenviertel hat sich Chef de Cuisine Kentaro Fujita dem „Kaiseki Ryori“ verschrieben: Das ist das Genre traditioneller japanischer Speisen, die der französischen Haute Cuisine gleichen“, erklärt er.
Das von Tobias Rehberger entworfene Schild blinkte schon seit Langem am Eingang des Café Herz. Am 29. März öffnet die Location der Zeleke-Brüder endlich ihre Türen und erlebt einen Ansturm an neugierigen Frankfurterinnen und Frankfurtern.
Echt schade: Das „Echt“ auf der Berger Straße schließt nach knapp sechs Jahren seine Türen. „Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber unumgänglich. Dank der sehr schwierigen Lage war die Location zwar schön, aber wirtschaftlich kein besonders lohnenswertes Unternehmen“, erklären die Betreiber auf ihrer Homepage.
Grüne Oase im Großstadtdschungel: das Café Herz, Foto: Dirk Ostermeier
April
Jungköchin Melanie Schnadt setzt sich gegen ihre vier männlichen Kontrahenten durch und holt den ersten Platz auf dem Concours Régional des Jeunes Chefs, einem Jungkochwettbewerb im Gesellschaftshaus Palmengarten.
Der neue Foodcourt im MyZeil-Einkaufszentrum eröffnet am 11. April feierlich: Unter anderem dort aufzufinden sind Konzepte wie Big Chef’s, Sander oder die Astor Film Lounge.
Wirt Frank Winkler eröffnet seine zweite Ebbelwoi-Kneipe, die Affentorschänke, nur einen Steinwurf entfernt von seinem Lorsbacher Thal. Er haucht der traditionellen Apfelweinwirtschaft am Rande von Alt-Sachsenhausen neues altes Leben ein. In der vorherigen Nutzung wurde sie ihrem ursprünglichen Zweck entfremdet.
Melanie Schnadt (2. v. l.) ist die strahlende Siegerin des Concours Régional des Jeunes Chefs, Foto: Marina Teske
Mai
Die Super Bro’s sind eigentlich bekannt für Pizza, es gelüstet ihnen aber auch nach Kaffee und Aperitivi, deshalb haben sie auf der Eckenheimer Landstraße 100 die Super Bro’s Caffé Bar eröffnet.
Nach kurzer Renovierungsphase, in der sich das traditionsreiche Café Stern einer Verjüngung unterzogen hat, eröffnet es am 17. Mai neu mit modernisierten Räumlichkeiten unter dem neuem Namen Tachelesz Café & Bistro.
Aus Café Stern wird Tachelesz, Foto: Café Tachelesz
Juni
Die Kaffee-Hipster Matthias Hoppenworth und Julian Ploch eröffnen in der Neuen Altstadt eine dritte Filiale ihrer Erfolgsrösterei Hoppenworth & Ploch.
Im neueröffneten Babba-Rossas in Uni-Nähe bringen Robin Ditmair und Kenan Cetinkaya Streetart und Robusta auf die Landkarte.
Ein zweiter Unverpackt-Laden öffnet seine Türen: Bei ULF am Rande der Neuen Altstadt gibt es fast alles, nur keine Plastikverpackungen.
Und noch ein neues Café: Marco Siciliano und Raphael Banzhaf eröffnen Monza Caffè & Bar auf der Schweizer Straße.
FRANKFURT GEHT AUS! 2020 erscheint. Dafür sind zum 31. Mal unsere Testerinnen und Tester ausgeschwärmt, haben von der Currywurstbude bis zum Sternelokal nichts unversucht gelassen. Auf über 60 Top-Listen präsentiert die Redaktion die Highlights aus Frankfurts Gastronomie – und einige „Low-Lights“.
So sehen die Sieger von FRANKFURT GEHT AUS! 2020 aus, Foto: Dirk Ostermeier
In ungewohnt stiller Manier verschwindet Michael Riemenschneiders Restaurant „Canvas“ von der Bildfläche. Nach gut zehn Monaten schließt der Gastronom, der in der Vergangenheit von sich reden machte, sein Konzept auf der Fressgass‘ zum Jahreswechsel 2018/19.
„Mehl, Wasser und Salz – mehr braucht es für ein gutes Brot nicht“, findet Denise Omurca. Die Lindenberg-Geschäftsführerin hat sich mit den Chairs-Betreibern Milan Müller und Dennis Aukili zusammengetan und das Café „Mehlwassersalz“ im Eingangsbereich des Museums für Moderne Kunst (MMK) eröffnet. Hier dreht sich alles um gutes Sauerteigbrot, das frisch in der eigenen Bäckerei produziert wird.
Zwei Seelenverwandte eröffnen ein Café: Nevin und Zvonimir Grčić starten den Cafébetrieb des Soulmate Coffee & Bar in Bockenheim. Zvonimir Grčić war zuletzt in der Destino Tapas Bar und zuvor im Glauburg Café tätig, Nevin Grčić arbeitete bei La Maison du Pain und Feinkost Meyer. „Wir sind beide schon lange in der Gastronomie tätig, hatten aber nie was Eigenes. Jetzt machen wir es gemeinsam – daher auch der Name“, sagen die Grčić‘s.
Seit über 30 Jahren führt Mahmut Demirel seinen gleichnamigen Lebensmittelladen mitten auf der Berger Straße. Direkt gegenüber eröffnet er nun Puzzles Café & Bar, das er mit Zutaten aus seinem Lebensmittelladen versorgt. Bei Familie Demirel läuft alles Hand in Hand: Frau Nehabat macht hier Frühstück, kocht ein tägliches Mittagsgericht und Sohn Demirel übernimmt den abendlichen Barbetrieb.
Februar
Best Worscht in Town ist in aller Munde und mittlerweile sogar weltweit vertreten: Die Erfolgs-Wurst aus Frankfurt expandiert nach Dubai.
Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch: Der erste verpackungsfreie Einkaufsladen in Frankfurt öffnet seine Türen. Bei gramm.genau können Kundinnen und Kunden ihre Behälter an der Abfüllbar abgeben und befüllen lassen. An den Laden angeschlossen ist auch ein nachhaltiges Café.
Der Name Cimino ist stadtbekannt für gute Pizza. Jetzt haben die Brüder Paolo und Michele (Pizzeria Paolo) eine Rosticceria in der Innenstadt eröffnet, die mit deftigen und süßen Spezialitäten aus dem Belpaese aufwartet. Die Rosticceria Paolo ist ein Lokal, in dem alle Speisen auch mitgenommen werden können.
Bei den Ciminos dreht sich alles um Leckereien aus dem Belpaese, Foto: Rosticceria Paolo
März
Trotz Alleinstellungsmerkmal in Frankfurt und einer Vielzahl an Stammgästen schließt Karolina Wyrwas ihr nordisches Restaurant zum 17. März. Die studierte Skandinavistin führte fünf Jahre lang das Smørgås Nordisk Restaurant auf der Burgstraße. Einen Schleier des Schweigens hüllt Karolina Wyrwas um ihre gastronomische Zukunft. Andere Pläne für eine andere Art von Gastronomie – weitere Details bleiben erstmal geheim.
Das kleine Gastro-Schiff „Backschaft“ beendet den regulären Restaurantbetrieb und das trotz langer Wartelisten. Grund dafür ist ein Problem mit sogenannten „No Shows“: Viele Gäste hatten reserviert, kamen aber nicht. Fortan konzentriert man sich auf den Betrieb als Eventlocation.
Die japanische Haute Cuisine verbreitet sich in Frankfurt: Mit „Nihonryori Ken“ geht bereits das zweite Konzept dieser Art an den Start. Im Brückenviertel hat sich Chef de Cuisine Kentaro Fujita dem „Kaiseki Ryori“ verschrieben: Das ist das Genre traditioneller japanischer Speisen, die der französischen Haute Cuisine gleichen“, erklärt er.
Das von Tobias Rehberger entworfene Schild blinkte schon seit Langem am Eingang des Café Herz. Am 29. März öffnet die Location der Zeleke-Brüder endlich ihre Türen und erlebt einen Ansturm an neugierigen Frankfurterinnen und Frankfurtern.
Echt schade: Das „Echt“ auf der Berger Straße schließt nach knapp sechs Jahren seine Türen. „Es war eine sehr schwere Entscheidung, aber unumgänglich. Dank der sehr schwierigen Lage war die Location zwar schön, aber wirtschaftlich kein besonders lohnenswertes Unternehmen“, erklären die Betreiber auf ihrer Homepage.
Grüne Oase im Großstadtdschungel: das Café Herz, Foto: Dirk Ostermeier
April
Jungköchin Melanie Schnadt setzt sich gegen ihre vier männlichen Kontrahenten durch und holt den ersten Platz auf dem Concours Régional des Jeunes Chefs, einem Jungkochwettbewerb im Gesellschaftshaus Palmengarten.
Der neue Foodcourt im MyZeil-Einkaufszentrum eröffnet am 11. April feierlich: Unter anderem dort aufzufinden sind Konzepte wie Big Chef’s, Sander oder die Astor Film Lounge.
Wirt Frank Winkler eröffnet seine zweite Ebbelwoi-Kneipe, die Affentorschänke, nur einen Steinwurf entfernt von seinem Lorsbacher Thal. Er haucht der traditionellen Apfelweinwirtschaft am Rande von Alt-Sachsenhausen neues altes Leben ein. In der vorherigen Nutzung wurde sie ihrem ursprünglichen Zweck entfremdet.
Melanie Schnadt (2. v. l.) ist die strahlende Siegerin des Concours Régional des Jeunes Chefs, Foto: Marina Teske
Mai
Die Super Bro’s sind eigentlich bekannt für Pizza, es gelüstet ihnen aber auch nach Kaffee und Aperitivi, deshalb haben sie auf der Eckenheimer Landstraße 100 die Super Bro’s Caffé Bar eröffnet.
Nach kurzer Renovierungsphase, in der sich das traditionsreiche Café Stern einer Verjüngung unterzogen hat, eröffnet es am 17. Mai neu mit modernisierten Räumlichkeiten unter dem neuem Namen Tachelesz Café & Bistro.
Aus Café Stern wird Tachelesz, Foto: Café Tachelesz
Juni
Die Kaffee-Hipster Matthias Hoppenworth und Julian Ploch eröffnen in der Neuen Altstadt eine dritte Filiale ihrer Erfolgsrösterei Hoppenworth & Ploch.
Im neueröffneten Babba-Rossas in Uni-Nähe bringen Robin Ditmair und Kenan Cetinkaya Streetart und Robusta auf die Landkarte.
Ein zweiter Unverpackt-Laden öffnet seine Türen: Bei ULF am Rande der Neuen Altstadt gibt es fast alles, nur keine Plastikverpackungen.
Und noch ein neues Café: Marco Siciliano und Raphael Banzhaf eröffnen Monza Caffè & Bar auf der Schweizer Straße.
FRANKFURT GEHT AUS! 2020 erscheint. Dafür sind zum 31. Mal unsere Testerinnen und Tester ausgeschwärmt, haben von der Currywurstbude bis zum Sternelokal nichts unversucht gelassen. Auf über 60 Top-Listen präsentiert die Redaktion die Highlights aus Frankfurts Gastronomie – und einige „Low-Lights“.
So sehen die Sieger von FRANKFURT GEHT AUS! 2020 aus, Foto: Dirk Ostermeier
28. Dezember 2019, 10.30 Uhr
Katrin Börsch