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Goldener Apfel 2016 geht nach Büttelborn

Retter der Streuobstwiesen

Gestern wurde der goldene Apfel für besonderes Engagement um Hessens Streuobstwiesen verliehen. Am Ende konnte sich der Büttelborner Gartenbauer Michael Wagner durchsetzen.
Michael Wagner ist Anfang 40, hochgewachsen und betrachtet seine Umwelt durch die randlose Brille mit einem wachen Blick. Dieser Mann rettet Hessens Streuobstwiesen. Auf dem Apfelweinfestival an der Hauptwache wurde ihm deshalb gestern der goldene Apfel verliehen. Damit zeichnen hessische Naturschützer und Keltereien jedes Jahr eine Person aus, die sich besonders verdient gemacht haben um die einzigartigen Kulturlandschaften, auf denen nicht nur der Rohstoff für’s Stöffche so prächtig gedeiht. „Die Streuobstwiesen sind wertvoll für uns, aber auch wichtig für den Umweltschutz“, betonte Alexander Nöll vom Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien.

Das sieht auch Wagner so. „Pflanzen sind nicht einfach Geldscheine, die man pflegt und erntet, sondern Lebewesen“, betont der unter anderem vom Ökoverband demeter ausgebildete Gartenbauer. Mit seinen Streuobstwiesen wolle er „grüne Inseln“ zwischen den intensiv landwirtschaftlich genutzten Äckern schaffen. Diese sind nicht nur wichtig für das Klima, sondern bieten auch vielen Tieren Unterschlupf. Mit Totholzhaufen und Vogelhäuschen schafft er aktiv Rückzugsgebiete für die heimische Fauna in einer für Tiere immer feindlicheren Umwelt. „Außerdem pflege ich zwei sehr alte Bäume, einen Friedberger Bohnapfel und einen Bitterfelder Sämling, beide circa 80 Jahre alt.“



„Die Auswahl fiel wirklich nicht leicht“, bekennt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig, die auch in der Jury sitzt. „In diesem Jahr war die Anzahl der eingegangenen Bewerbungen wieder überwältigend und es waren viele hervorragende Projekte dabei.“ Das sei ein gutes Zeichen, denn „die Streuobstwiesen können nur langfristig erhalten werden, wenn eine sinnvolle Nutzung des Obstes gewährleistet wird. Das Engagement zur Pflege und zum Erhalt dieser Biotope kann deshalb gar nicht genug gewürdigt werden“, urteilt Heilig. Deshalb erhält Wagner als Sieger auch ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Er habe sich am Ende gegen seine Mitbewerber durchsetzen können, weil er schon seit vielen Jahren ehrenamtlich Streuobstwiesen und Apfelbäume pflegt. Dieses Engagement sei vorbildlich, lobt die Jury.
 
Fotogalerie:
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18. August 2016, 14.30 Uhr
jps
 
 
 
 
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