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Eine Stadt macht dem Land Konkurrenz

Gutes aus Frankfurt

Das Stadtleben in der Mainmetropole bedeutet für viele bloß gigantische Wolkenkratzer, lästigen Verkehrslärm und hektisches Treiben. Dabei wissen die wenigsten, dass es in Frankfurt auch Landwirtschaft gibt: Von Kräutern über Wein und Apfelwein bis hin zu Honig wird hier allerhand produziert.
Frankfurt ist zwar keine Millionenstadt, gilt aber aufgrund ihrer wirtschaftlichen Relevanz und der Pendler, die täglich zum Arbeiten in die Stadt kommen, als Metropole. Neben Hochhäusern, Beton und urbanem Treiben gibt es im Großstadtdschungel aber auch Produzenten, die im Stadtgebiet Honig, Apfelwein, Kräuter & Co. herstellen und anbauen. Die Redaktion stellt fünf verschiedene Erzeuger vor.




by Dirk Ostermeier

Grüne-Soße-Kräuter
Rainer Schecker ist Kräutergärtner in Oberrad und versorgt die Stadt jedes Jahr zur Kräutersaison mit den sieben Zutaten des Frankfurter Nationalgerichts: Schnittlauch, Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie und Kresse. Im „Gärtnerdorf“, das etwa 170 Hektar umfasst, bewirtschaften Bauern und Gärtner wie er die Felder und Grünflächen am Stadtrand. In Sachen Grüne Soße ist Schecker ein Lokalpatriot: Er hat sich mit dem Verein zum Schutz der Grünen Soße dafür eingesetzt, dass sie offiziell zum Europäischen Kulturgut erklärt wurde. Ganze elf Jahre hat es gedauert, das Vorhaben durchzubringen. In diesem Jahr wurde das endlich Ziel erreicht.




by Hessen Agentur


Apfelwein

Seit 1993 ist Andreas Schneider auf dem Obsthof am Steinberg für die Vinifikation der dort angebauten Äpfel zuständig. Auf einem Drittel der Betriebsfläche in Nieder-Eschbach kultiviert er mit seinem 30-köpfigen Team wie vor 100 Jahren Streuobstwiesen und trägt damit einen großen Beitrag zum Erhalt dieser einzigartigen Bio-Vielfalt bei. Schneider ist stolz darauf, dass sein Hof seit 1994 der einzige familiengeführte Bio-Obstbaubetrieb auf dem Frankfurter Stadtgebiet ist. Wichtig ist ihm der Erhalt historischer Apfelsorten und dass genau die dort angebauten Obstsorten und -arten auch vor Ort gekeltert und verkauft werden.




by Katrin Börsch

Wein
Die Mainmetropole betreibt ihr eigenes Weingut, was für eine Großstadt schon mal recht unüblich ist: Auf der 1,3 Hektar großen Rebfläche des Lohrberges wird bereits seit über 200 Jahren der stadteigene Riesling „Frankfurter Lohrberger Hang“ produziert. Und was gehört zu einem Weinort dazu? Richtig. Eine Weinkönigin. Anfang dieses Jahres wurde Marilen Maul zur ersten Weinkönigin Frankfurts gekrönt. Sie fungiert als Markenbotschafterin und trägt den Frankfurter Riesling raus in die Welt.




by Katharina Wollenhaupt


Honig

Honig ist nicht nur einer der liebsten Frühstückaufstriche der Deutschen, er hat auch eine gesundheitsfördernde Wirkung, ist er doch besonders wirksam bei Entzündungen. Die kleinen fleißigen Bienen, die den goldenen Nektar produzieren, sind jedoch äußerst gefährdet. Deshalb wurde kürzlich am alten Flughafen Bonames das erste Bienenhotel eröffnet. Initiiert haben das Projekt die Künstlergruppe „finger“, die schon 2008 auf dem Dach des MMK Bienen ansiedelten und das Umweltamt. Ab Herbst sollen dort, wo früher die Flugzeuge umherschwirrten, die ersten Gäste eingezogen sein. Aber nicht nur hier wird Honig produziert: Auch im Kirchturm der Wartburgkirche im Nordend gibt es seit April 2010 mehrere Bienenstöcke, die von einem Hobbyimker betreut werden. Ein wenig skurril, aber nicht minder lecker, ist der Honig von einer weiteren Location in der Stadt: Im Frühjahr hat die Frankfurter Imkerei Silvanus auf dem Hauptfriedhof vier Völker angesiedelt, um in der Pflanzenwelt aus alten Bäumen, Sträuchern und Blumen Nahrung zu suchen. „Städte sind heute Hotspots der Artenvielfalt, die wir schützen und fördern müssen. Dass der Hauptfriedhof neben seiner eigentlichen Funktion als Bestattungsort auch als Bienenweide dient, zeigt den herausragenden ökologischen Wert dieser grüne Oase mitten in der Stadt“, bemerkt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.




by Timo Klostermeier/pixelio

Gemüse, Eier und Fleisch
In Frankfurt gibt es rund 4.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Flächen, was ungefähr knapp einem Sechstel des Stadtgebietes entspricht. Man glaubt es kaum, aber hier sind in etwa 90 landwirtschaftliche Betriebe angesiedelt, von Großbetrieben, die Zuckerrüben und Getreide anbauen bis hin zu kleinen Mischbetrieben, die eher traditionell arbeiten. Auf dem Elisabethenhof in der Schmalkaldener Straße 15 in Unterliederbach werden im Hofladen Gemüse, Obst und Fleisch aus eigenem Anbau und Haltung verkauft. Eier und Nudeln können Besucher auf dem Hofgut Obermühle in Niederursel erwerben. Und beim Bauernhof Seiboldt in Nieder-Eschbach finden Interessierte im Hofladen unter anderem Kartoffeln, Zwiebeln, Honig, Eier und je nach in der Saison Obst, Kürbisse.
 
Fotogalerie:
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10. Juli 2017, 14.05 Uhr
kab/kat
 
 
 
 
 
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