Foto: Michel Haile-Mariam hat sich seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllt. © Leonie Schäfer
Der Restauranttest der Woche

Corrorima African Cuisine

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Ein Herzensprojekt soll im Allerheiligenviertel die breitgefächerte Esskultur Afrikas mit hohem Anspruch nach Frankfurt bringen.

Luise Rarler /

Bunt gestyltes Interieur und eine aus der Wand ragende Giraffe, die einen Kronleuchter im Maul trägt. Wen das direkt an Christian Mooks schillernde Restaurants erinnert, ist gar nicht so weit ab vom Schuss, denn Gründer des kürzlich eröffneten Restaurants Corrorima, Michel Haile-Mariam, arbeitete mehrere Jahre im panasiatischen Restaurant Zenzakan, das zur Mook Group gehört. Was sich mit roten Tischen, mit traditionell äthiopischen Mustern überzogenen Stühlen und geflochtenen Lampen nach wilder Inneneinrichtung anhört, erleben wir bei unserem Besuch als geschmackvolle und noch dazu gemütliche Einstimmung auf unsere Reise nach Afrika. Die farbenfrohe Einrichtung spiegelt die bunt gemischt Karte wider. Gerichte mit nigerianischem Ursprung folgen auf kulinarische Ausflüge aus Äthopien, Kenia oder Namibia und die Reise durch den Kontinent findet mit Weinen unter anderem vom südlichsten Kap ihr Finale.

Doch immer langsam, wir starten besagte Reise erstmal mit zwei Cocktail-Kreationen, die im Corrorima ebenfalls mit afrikanischem Twist versehen werden, beispielsweise mit Vodka, der mit äthiopischer Weinraute infusioniert wurde. Das Spiel von Bitterkeit und Süße unserer beider Drinks „Mystic Mango Fizz“ und „Italicus meets Savoia“ übertönt keinesfalls die gut gewürzten nigerianischen Hähnchenspieße in Cashew-Erdnuss-Marinade. Ganz im Gegenteil gleicht es perfekt die scharfe, grüne Chili-Sauce der knusprig ausfrittierten äthiopischen Linsenteigtaschen Sambusa aus. Die Beilagen zur Hauptspeise werden separat geordert, weswegen wir beim Endpreis des zwar aromatischen Jollof Reis gepaart mit der Hauptspeise von zwei schmalen Wolfsbarschfilets mit Tomatenmarinade und Keniabohnen dann doch Schlucken.

Gerne sind wir jedoch bereit den Preis für das Kitfo, eine äthiopische Tatarvariante zu zahlen, die uns bisher unbekannte Geschmäcker näherbringt – genau wie wir es uns von einer Reise nach Afrika erhofft hatten. Hier kommt nämlich Corrorima, der äthiopische schwarze Kardamom ins Spiel. Mit diesem leicht scharfen, etwas herb-rauchigem Gewürz ist – in Form von infusionierter Butter – nämlich nicht nur das feingehackte Rindfleisch gewürzt. Auch der selbstgemachte Frischkäse, die Linsencreme und der Grünkohl, welche dazu gereicht werden, zeugen von einer für uns neuen, spannendenden Aromatik. Alles kombiniert im zarten, säuerlichen Injera-Fladen. Die nicht ganz günstige Reise, auf den in Frankfurt noch kulinarisch eher unerforschten Nachbarkontinent, ist also gelungen.

Info
Corrorima African Cuisine, Innenstadt, Heiligkreuzgasse 31, Tel. 01525 3690951, Mo-Do 18-24 Uhr, Fr 18-1:30 Uhr, Sa 18-2 Uhr


Foto: Michel Haile-Mariam hat sich seinen Traum vom eigenen Restaurant erfüllt. © Leonie Schäfer
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