Partner
Der Restauranttest der Woche
Wald.Fein
Im neu eröffneten Fine-Dining-Restaurant des Hotels Wald.Weit steht die umliegende Natur im Fokus des kulinarischen Konzepts, das noch einige Startschwierigkeiten hat.
Wo sind wir hier? Ja das denken wir, als wir an einem noch winterlichen Sonntagabend durch Kiedrich im Rheingau fahren. Im Wald über dem Weinort hat Anfang Februar das Wald.Weit Hotel & Retreat eröffnet. Ganz nach dem Motto „Weitblick. Waldluft. Kraftort“ sollen Gäste hier zur Ruhe kommen. Wir lassen die Ortschaft hinter uns, fahren die schmale Straße entlang bis endlich das Hotel vor uns auftaucht. Auf das Thema Wald beziehungsweise Holz wird hier der Fokus gelegt und das ist auch der erste Eindruck des Hauses: Ein großer ziemlich futuristisch wirkender Holzklotz. Doch dann fällt unser Blick auf die wirklich tolle Aussicht auf den Rheingau, den Fluss und sogar Mainz am Horizont – also „Weitblick“ gibt es hier schon mal. Den haben Gäste auch im hoteleigenen Restaurant Wald.Fein.
In modernem, gemütlichem Ambiente des Gastraums mit langer Theke und großer Terrasse wollen Küchenchef Falk Richter und sein Team „die Essenz des Rheingaus“ – wie es auf der Website heißt – servieren. Die Region dürfte Richter bereits bei seinen vorherigen Küchenstationen im Gourmetrestaurant Burg Schwarzenstein in Geisenheim und im Kloster Eberbach kennengelernt haben. Während der Rheingau schon mal dank verschiedener Weine von den umliegenden Lagen ins Glas kommt, ist die Karte deutlich diverser. Wir entscheiden uns gegen das in drei, vier oder fünf Gängen servierte Menü und wählen á la carte.
Während das Rindertatar mit Senf, Feldsalat, Pilzcreme und schwarzer Walnuss das Thema Wald gekonnt auf den Teller holt, geht die Vorspeise mit Aubergine und Quinoa-Miso-Salat in eine etwas internationalere Küchenrichtung. Die Aubergine schmeckt intensiv und gefällt uns in Kombination mit dem Salat gut. Ein leicht süßliches Cashewmus ist etwas ungewöhnlich aber harmoniert mit den restlichen Komponenten. Im Hauptgang wird es dann mit Kalbsrücken wieder ein bisschen klassischer. Perfekt rosa gegart wird er mit intensiven Sellier- und Kräuterpüree neben Ur-Karotte serviert. Mit diesem Gang wird alles richtig gemacht.
Nicht ganz so ergeht es uns mit dem Skrei. Das weiße Filet wurde einen Tick zu lange gegart während dazu Reis anstatt in gewohnt körniger Form, als weißes geschmacksneutrales Püree serviert wird. Den Gegenpart liefert würzig abgeschmeckter Pak Choi und Meeresgemüse. Doch auch der auf der Karte beschriebene Wasabi ist nicht zu erschmecken. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, genau wie beim freundlichen aber noch nicht sehr aufmerksamen Service. Die Nachspeise, eine Honig Crème brûlée mit Walnusseis, versöhnt uns wieder bevor wir den Heimweg antreten. Der Ausblick und die Ambition stimmen im Wald.Fein schon mal. Wenn jetzt noch ein Fünckchen mehr Rheingau in die Gerichte fließt und der Service in Zukunft etwas mehr auf Zack ist, sind wir rundum zufrieden.
Wald.Fein, Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat, Kiedrich, Am Hahnwald 1, Tel. 06123 18445-0, Mo-Fr 12-14:30 und 18-22 Uhr, Sa/So 12-22 Uhr
In modernem, gemütlichem Ambiente des Gastraums mit langer Theke und großer Terrasse wollen Küchenchef Falk Richter und sein Team „die Essenz des Rheingaus“ – wie es auf der Website heißt – servieren. Die Region dürfte Richter bereits bei seinen vorherigen Küchenstationen im Gourmetrestaurant Burg Schwarzenstein in Geisenheim und im Kloster Eberbach kennengelernt haben. Während der Rheingau schon mal dank verschiedener Weine von den umliegenden Lagen ins Glas kommt, ist die Karte deutlich diverser. Wir entscheiden uns gegen das in drei, vier oder fünf Gängen servierte Menü und wählen á la carte.
Während das Rindertatar mit Senf, Feldsalat, Pilzcreme und schwarzer Walnuss das Thema Wald gekonnt auf den Teller holt, geht die Vorspeise mit Aubergine und Quinoa-Miso-Salat in eine etwas internationalere Küchenrichtung. Die Aubergine schmeckt intensiv und gefällt uns in Kombination mit dem Salat gut. Ein leicht süßliches Cashewmus ist etwas ungewöhnlich aber harmoniert mit den restlichen Komponenten. Im Hauptgang wird es dann mit Kalbsrücken wieder ein bisschen klassischer. Perfekt rosa gegart wird er mit intensiven Sellier- und Kräuterpüree neben Ur-Karotte serviert. Mit diesem Gang wird alles richtig gemacht.
Nicht ganz so ergeht es uns mit dem Skrei. Das weiße Filet wurde einen Tick zu lange gegart während dazu Reis anstatt in gewohnt körniger Form, als weißes geschmacksneutrales Püree serviert wird. Den Gegenpart liefert würzig abgeschmeckter Pak Choi und Meeresgemüse. Doch auch der auf der Karte beschriebene Wasabi ist nicht zu erschmecken. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, genau wie beim freundlichen aber noch nicht sehr aufmerksamen Service. Die Nachspeise, eine Honig Crème brûlée mit Walnusseis, versöhnt uns wieder bevor wir den Heimweg antreten. Der Ausblick und die Ambition stimmen im Wald.Fein schon mal. Wenn jetzt noch ein Fünckchen mehr Rheingau in die Gerichte fließt und der Service in Zukunft etwas mehr auf Zack ist, sind wir rundum zufrieden.
Wald.Fein, Wald.Weit Rheingau Hotel & Retreat, Kiedrich, Am Hahnwald 1, Tel. 06123 18445-0, Mo-Fr 12-14:30 und 18-22 Uhr, Sa/So 12-22 Uhr
3. März 2025, 10.49 Uhr
Karla Große
Meistgelesen
- Oeder WegEis Christina zurück in Frankfurts Gelato-Welt
- Gault & Millau 2025Neue Auszeichnungen für Frankfurt und Hessen
- Distrikt MarquetFoodhall einer Weltstadt
- Die Neueröffnung der WocheKeine römische Pizza mehr in der Ciccione Osteria
- Die Neueröffnung der WocheChinaski Studio & Bar: „Wir wollten erwachsener werden“
Top-News per Mail