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The Noodlemaker eröffnet im Europaviertel
Die Kunst der selbstgemachten Nudeln
Bei kulinarischen Hotspots in Frankfurt fällt einem nicht zuerst das Europaviertel ein, trotzdem hat sich dort nun ein kleines Restaurant-Highlight angesiedelt: The Noodlemaker zieht seine Nudeln vor den Augen der Kundinnen und Kunden selbst.
Die Europa-Allee wirkt wie eine endlose Wiederholung des immer gleichen, grauen Häuserblocks; ein Déjà-vu in Straßenform. Nicht unbedingt ein Ort, an dem es sich lohnt lange zu verweilen, geschweige denn dort einen freien Abend zu verbringen. Dennoch haben sich dort einige Restaurants angesiedelt, die vor allem die Angestellten der umliegenden Büros mit Mittagessen versorgen.
„Der Standort ist nicht optimal, weil hier nur selten Laufkundschaft vorbeikommt. Aber ich wollte unbedingt eine Showküche und alle anderen Location waren dafür zu klein“, sagt Koch und Geschäftsführer Min Yang. In seinem Restaurant The Noodlemaker, das seit Anfang November geöffnet hat, macht er Lanzhou Lamian, Nudeln in einer Rinderbrühe mit 18 verschiedenen Gewürzen. Die Brühe kocht sieben Stunden lang und ist besonders im Nordwesten Chinas ein beliebtes Gericht. Dort wird sie gerne zum Frühstück gegessen. Die Nudeln, die aus Bio-Weizenmehl, Wasser und Natron bestehen, zieht Yang vor den Augen der Besucherinnen und Besucher selbst. „Meine Gäste sollen hier nicht nur essen, sondern auch die Zubereitung sehen“, erklärt er. Dabei können sie zwischen vier verschiedenen Dicke-Graden wählen. Für 80 Cent kann ein Tee-Ei zur Suppe bestellt werden. Dabei handelt es sich um ein in schwarzem Tee mehreren Stunden eingelegtes Ei, das ein besonderes Aroma besitzen soll.
Ohne viel Tamtam
Yang schaltete keine Werbung, hat bisher keine Webseite. Lediglich ein noch sehr frischer Instagram-Account weist außerhalb des Laufradius auf The Noodlemaker hin. „Am Anfang kamen einige Büroleute alleine, den nächsten Tag kamen sie dann schon zu zweit und dann direkt mit einer größeren Gruppe“, sagt Yang. Die Eröffnung seines Restaurants verbreitete sich ausschließlich von Mund zu Mund, doch laut des Geschäftsführers scheint es zu funktionieren: „Ich habe seit drei Wochen geöffnet und bestimmt schon 20 Stammkunden.“ Auch viele chinesische Kundinnen und Kunden würden sein Restaurant besuchen, um mal wieder ein wenig Heimat zu schmecken.
Yang kam 2007 nach Deutschland, um in Würzburg Mathematik zu studieren. Dann gründete er ein Unternehmen, das Bier und Wein nach China exportierte. Ihm fehlten in Deutschland aber typisch chinesische Gerichte: „Das chinesische Essen hier ist schon sehr auf den europäischen Geschmack abgestimmt.“ Yang nahm es schließlich selbst in die Hand, ging zurück nach China und lernte das Handwerk des Nudelziehens. Drei Monate lang arbeitete er in einem Restaurant in China um das Nudeln machen zu lernen, insgesamt ein Jahr trainierte und perfektionierte er seine Technik. „Man muss die Eigenschaften des Weizenmehls einfach sehr gut kennen“, sagt der Geschäftsführer. Bis vor einigen Monaten betrieb er im Westend das Mittagsrestaurant Little Poplar, das nun geschlossen hat.
Das Nudelziehen: Ein kunstvolles Handwerk
Die Herstellung von einem Teigklumpen zu feinen, dünnen Nudeln gibt ein faszinierendes Bild ab: Yang drückt den Teig platt, schiebt ihn anschließend mehrere Male durch eine Maschine, die ihn verdichtet und ausrollt. Dann zieht er den Teig lang und schwenkt ihn nach oben und unten. Dann zwirbelt er den Teigstrang immer wieder in der Luft und formt ihn schließlich wieder zu einem Klumpen. Nach einer halbminütigen Ruhephase werden die Teig-Enden entfernt und das richtige Nudelziehen beginnt. Ein Vorgang, der sich mit bloßem Auge kaum verfolgen lässt. In Sekundenschnelle verwandelt sich der Teig in eine Vielzahl dünner Fäden. Täglich zweimal wird der Nudelteig für die jeweilige Schicht frisch vorbereitet.
Kürzlich stand Yang mit seiner Technik sogar für den Instant Noodle-Hersteller Nissin für einen Werbespot vor der Kamera. Yang sagt er sei deutschlandweit der einzige Nudelzieher, der diese Technik anwende. Unter den Restaurants in Frankfurt, die selbstgemachte Nudeln anbieten, ist er aber neben Aunty Zhongs Noodle Bar, Mian und Das Nudel Ding nicht ganz alleine
Momentan ist die Speisekarte noch sehr schmal gehalten und bietet lediglich zwei unterschiedliche Lamian-Varianten an, einmal als Suppe und einmal Ganban Lamian: Nudeln mit Sauce. In ein paar Monaten will Yang aber zusätzlich Liangpi anbieten, ein kaltes Nudelgericht ebenfalls aus Weizenmehl, sowie eine chinesische Joghurt-Variation.
The Noodlemaker, Europaviertel, Europa-Allee 41,Mo/Mi–So 11.30–15 Uhr u. 17.30–22 Uhr, Tel. 74732457
„Der Standort ist nicht optimal, weil hier nur selten Laufkundschaft vorbeikommt. Aber ich wollte unbedingt eine Showküche und alle anderen Location waren dafür zu klein“, sagt Koch und Geschäftsführer Min Yang. In seinem Restaurant The Noodlemaker, das seit Anfang November geöffnet hat, macht er Lanzhou Lamian, Nudeln in einer Rinderbrühe mit 18 verschiedenen Gewürzen. Die Brühe kocht sieben Stunden lang und ist besonders im Nordwesten Chinas ein beliebtes Gericht. Dort wird sie gerne zum Frühstück gegessen. Die Nudeln, die aus Bio-Weizenmehl, Wasser und Natron bestehen, zieht Yang vor den Augen der Besucherinnen und Besucher selbst. „Meine Gäste sollen hier nicht nur essen, sondern auch die Zubereitung sehen“, erklärt er. Dabei können sie zwischen vier verschiedenen Dicke-Graden wählen. Für 80 Cent kann ein Tee-Ei zur Suppe bestellt werden. Dabei handelt es sich um ein in schwarzem Tee mehreren Stunden eingelegtes Ei, das ein besonderes Aroma besitzen soll.
Ohne viel Tamtam
Yang schaltete keine Werbung, hat bisher keine Webseite. Lediglich ein noch sehr frischer Instagram-Account weist außerhalb des Laufradius auf The Noodlemaker hin. „Am Anfang kamen einige Büroleute alleine, den nächsten Tag kamen sie dann schon zu zweit und dann direkt mit einer größeren Gruppe“, sagt Yang. Die Eröffnung seines Restaurants verbreitete sich ausschließlich von Mund zu Mund, doch laut des Geschäftsführers scheint es zu funktionieren: „Ich habe seit drei Wochen geöffnet und bestimmt schon 20 Stammkunden.“ Auch viele chinesische Kundinnen und Kunden würden sein Restaurant besuchen, um mal wieder ein wenig Heimat zu schmecken.
Yang kam 2007 nach Deutschland, um in Würzburg Mathematik zu studieren. Dann gründete er ein Unternehmen, das Bier und Wein nach China exportierte. Ihm fehlten in Deutschland aber typisch chinesische Gerichte: „Das chinesische Essen hier ist schon sehr auf den europäischen Geschmack abgestimmt.“ Yang nahm es schließlich selbst in die Hand, ging zurück nach China und lernte das Handwerk des Nudelziehens. Drei Monate lang arbeitete er in einem Restaurant in China um das Nudeln machen zu lernen, insgesamt ein Jahr trainierte und perfektionierte er seine Technik. „Man muss die Eigenschaften des Weizenmehls einfach sehr gut kennen“, sagt der Geschäftsführer. Bis vor einigen Monaten betrieb er im Westend das Mittagsrestaurant Little Poplar, das nun geschlossen hat.
Das Nudelziehen: Ein kunstvolles Handwerk
Die Herstellung von einem Teigklumpen zu feinen, dünnen Nudeln gibt ein faszinierendes Bild ab: Yang drückt den Teig platt, schiebt ihn anschließend mehrere Male durch eine Maschine, die ihn verdichtet und ausrollt. Dann zieht er den Teig lang und schwenkt ihn nach oben und unten. Dann zwirbelt er den Teigstrang immer wieder in der Luft und formt ihn schließlich wieder zu einem Klumpen. Nach einer halbminütigen Ruhephase werden die Teig-Enden entfernt und das richtige Nudelziehen beginnt. Ein Vorgang, der sich mit bloßem Auge kaum verfolgen lässt. In Sekundenschnelle verwandelt sich der Teig in eine Vielzahl dünner Fäden. Täglich zweimal wird der Nudelteig für die jeweilige Schicht frisch vorbereitet.
Kürzlich stand Yang mit seiner Technik sogar für den Instant Noodle-Hersteller Nissin für einen Werbespot vor der Kamera. Yang sagt er sei deutschlandweit der einzige Nudelzieher, der diese Technik anwende. Unter den Restaurants in Frankfurt, die selbstgemachte Nudeln anbieten, ist er aber neben Aunty Zhongs Noodle Bar, Mian und Das Nudel Ding nicht ganz alleine
Momentan ist die Speisekarte noch sehr schmal gehalten und bietet lediglich zwei unterschiedliche Lamian-Varianten an, einmal als Suppe und einmal Ganban Lamian: Nudeln mit Sauce. In ein paar Monaten will Yang aber zusätzlich Liangpi anbieten, ein kaltes Nudelgericht ebenfalls aus Weizenmehl, sowie eine chinesische Joghurt-Variation.
The Noodlemaker, Europaviertel, Europa-Allee 41,Mo/Mi–So 11.30–15 Uhr u. 17.30–22 Uhr, Tel. 74732457
25. November 2019, 14.28 Uhr
Johanna Wendel
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