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Klimagourmetwoche 2015
"Essen ist politisch"
Während der Klimagourmetwoche zeigen spannende Initiativen aus Frankfurt und Umgebung zehn Tage lang, wie kreativ Klimaschutz und nachhaltiger Genuss sein können. Am Donnerstag eröffnet Rosemarie Heilig die Veranstaltungsreihe in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei.
„Nur im Sommer werden wir körperlich und individuell daran erinnert, dass sich das Klima wandelt“, sagt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Der Jahrhundertsommer hat gezeigt: Der Klimawandel ist da - und wir leben mitten in ihm. Seit mehr als 100 Jahren ist bekannt, dass Kohlenstoffdioxid als Hauptverursacher des Klimawandels gilt. Dieser Effekt wurde nun erstmal von US-amerikanischen Forschern auch in der Natur nachgewiesen.
Geht es um Kohlendioxid, ist der Gedanke an Auto- und Flugzeugabgase nicht weit. Der ökologische Fußabdruck impliziert aber weitaus mehr, als „nur“ die Wahl des Transportmittels. Denn Wohnverhältnisse und privater sowie öffentlicher Konsum sind ebenso Bestandteil der Bilanz von Kohlendioxid wie persönliche Ess- und Trinkgewohnheiten.
Doch wie schwer wiegt unser Essen wirklich? Laut Ergebnissen des Umweltministeriums hat Ernährung genauso viel Einfluss auf das Klima wie die Wahl des Transportmittels: „Bei der Produktion von zwei Steaks entsteht ebenso viel Kohlenstoffdioxid wie bei einer Autofahrt von Frankfurt nach Gießen“, sagt Umweltministerium Rosemarie Heilig.
Im Zuge von „Buy local!“-Bewegungen, Slow-Food-Botschaften und einem allgemeinen Bio-Boom ist zwar ein Überdenken individueller Ernährungsgewohnheiten ziemlich populär, nichtsdestotrotz hat sich der Fleischkonsum in Deutschland in den letzten 50 Jahren fast vervierfacht und ist aus Restaurants und Mensen immer noch nicht wegzudenken.
Gerade in Betriebsrestaurants, in denen Tag für Tag Massen von Menschen bewirtet werden, ist es möglich, den Verbrauch von Kohlendioxid drastisch zu reduzieren. Nicht ohne Grund engagiert sich der Verein GreenFlux dafür, dass Unternehmen in ihrer Kantine den KlimaTeller etablieren. Auf so einem klimafreundlichen Teller liegen dann beispielsweise kein rotes Fleisch und auch keine fettigen Milchprodukte. Klimafreundliche Gerichte gibt es viele, die können vegetarisch sein, müssen sie aber nicht. Auch wenn für Paul Fay vom Energiereferat der Stadt und Mitorganisator der Klimagourmetwoche eine fleischfreie Ernährung immer noch am meisten bringt. Doch auch, wer nicht auf tierische Produkte verzichten will, kann mittels saisonaler und regionaler Lebensmittel sowie dem Kauf frischer anstatt tiefgekühlter Produkte den Verbrauch von Kohlendioxid senken.
Für das Pilotprojekt „Große Küche auf kleiner Flamme“ reichen Maßnahmen für ein besseres Klima vom Kauf von Biolebensmittel über saisonale und regionale Produkte bis zur Nutzung von Ökostrom, die Unternehmen im Rahmen des Projekts etablieren können. Die Kampagne startet Mitte September im Rhein-Main-Gebiet.
Ernährung ist politisch
Doch Ernährung steht nicht nur in direkter Verbindung zum Klimawandel, sondern auch zu anderen großen Fragen des Lebens. Wie wirkt sich Essen auf unsere Gesundheit aus und wie verhält es sich mit Tierethik? Darf das Leben eines Tiers dem eigenen Hunger nach Fleisch untergeordnet werden? Als Gastrosoph beschäftigt sich Harald Lemke mit der Lehre von der Weisheit des Essens: Denn Essen ist für den Philosophen und Direktor des Internationalen Forums „Gastrosophie“ auch immer ein politischer Akt. Zur Eröffnung der Klimagourmetwoche wird er am Donnerstag in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei das Gourmethafte von unterschiedlichen Seiten beleuchten. Das Gespräch wird geführt von Nils Bremer, Chefredakteur vom JOURNAL FRANKFURT. Außerdem wird die Umweltdezernentin Rosemarie Heilig die Klimagourmet-Wanderausstellung in der Hasengasse 4 offiziell eröffnen.
Auftakt der Klimagourmetwoche
Nach dem Auftakt am 10. September finden in Frankfurt und Umgebung noch bis zum 20. September verschiedenste Events rund um die Themen Klima und Nachhaltigkeit statt. Organisiert wird die Klimagourmetwoche vom Energiereferat der Stadt Frankfurt, Ubermut und dem Netzwerk Nachhaltigkeit lernen, die mit lokalen Initiativen aus Frankfurt und Rhein-Main zusammenarbeiten. „In und um Frankfurt gibt es jede Menge tolle Initiativen, Menschen und Orte, die sich auf ganz unterschiedliche Arten mit dem Thema beschäftigen z.B. frische Lebensmittel anbauen oder unfassbar leckere Gerichte zaubern - und die man unbedingt kennen sollte!“, so Maike Thalmeier von Ubermut.
Die Aktionen im Rahmen der Klimagourmetwoche reichen von dem Filmfest „Essen, Kochen, Filme“, veranstaltet vom Markt im Hof und dem Lichter Filmfest, über eine Kochparty mit der Lebensmittelretterin Talley Hoban bis zur Eröffnung des Zukunftshafen Pier F.
Auf der Seite der Frankfurter Stadtevents gibt es ab sofort auch Führungen zum Thema zu gewinnen.
Mehr über die Klimagourmetwoche finden Sie in Ausgabe 21/15 vom Journal Frankfurt, das ab Dienstag, den 8. September, am Kiosk ausliegt.
Die Klimagourmetwoche findet vom 10. bis zum 20. September an unterschiedlichen Orten in und um Frankfurt statt. Das komplette Programm ist auf www.klimagourmet.de abrufbar.
Geht es um Kohlendioxid, ist der Gedanke an Auto- und Flugzeugabgase nicht weit. Der ökologische Fußabdruck impliziert aber weitaus mehr, als „nur“ die Wahl des Transportmittels. Denn Wohnverhältnisse und privater sowie öffentlicher Konsum sind ebenso Bestandteil der Bilanz von Kohlendioxid wie persönliche Ess- und Trinkgewohnheiten.
Doch wie schwer wiegt unser Essen wirklich? Laut Ergebnissen des Umweltministeriums hat Ernährung genauso viel Einfluss auf das Klima wie die Wahl des Transportmittels: „Bei der Produktion von zwei Steaks entsteht ebenso viel Kohlenstoffdioxid wie bei einer Autofahrt von Frankfurt nach Gießen“, sagt Umweltministerium Rosemarie Heilig.
Im Zuge von „Buy local!“-Bewegungen, Slow-Food-Botschaften und einem allgemeinen Bio-Boom ist zwar ein Überdenken individueller Ernährungsgewohnheiten ziemlich populär, nichtsdestotrotz hat sich der Fleischkonsum in Deutschland in den letzten 50 Jahren fast vervierfacht und ist aus Restaurants und Mensen immer noch nicht wegzudenken.
Gerade in Betriebsrestaurants, in denen Tag für Tag Massen von Menschen bewirtet werden, ist es möglich, den Verbrauch von Kohlendioxid drastisch zu reduzieren. Nicht ohne Grund engagiert sich der Verein GreenFlux dafür, dass Unternehmen in ihrer Kantine den KlimaTeller etablieren. Auf so einem klimafreundlichen Teller liegen dann beispielsweise kein rotes Fleisch und auch keine fettigen Milchprodukte. Klimafreundliche Gerichte gibt es viele, die können vegetarisch sein, müssen sie aber nicht. Auch wenn für Paul Fay vom Energiereferat der Stadt und Mitorganisator der Klimagourmetwoche eine fleischfreie Ernährung immer noch am meisten bringt. Doch auch, wer nicht auf tierische Produkte verzichten will, kann mittels saisonaler und regionaler Lebensmittel sowie dem Kauf frischer anstatt tiefgekühlter Produkte den Verbrauch von Kohlendioxid senken.
Für das Pilotprojekt „Große Küche auf kleiner Flamme“ reichen Maßnahmen für ein besseres Klima vom Kauf von Biolebensmittel über saisonale und regionale Produkte bis zur Nutzung von Ökostrom, die Unternehmen im Rahmen des Projekts etablieren können. Die Kampagne startet Mitte September im Rhein-Main-Gebiet.
Ernährung ist politisch
Doch Ernährung steht nicht nur in direkter Verbindung zum Klimawandel, sondern auch zu anderen großen Fragen des Lebens. Wie wirkt sich Essen auf unsere Gesundheit aus und wie verhält es sich mit Tierethik? Darf das Leben eines Tiers dem eigenen Hunger nach Fleisch untergeordnet werden? Als Gastrosoph beschäftigt sich Harald Lemke mit der Lehre von der Weisheit des Essens: Denn Essen ist für den Philosophen und Direktor des Internationalen Forums „Gastrosophie“ auch immer ein politischer Akt. Zur Eröffnung der Klimagourmetwoche wird er am Donnerstag in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei das Gourmethafte von unterschiedlichen Seiten beleuchten. Das Gespräch wird geführt von Nils Bremer, Chefredakteur vom JOURNAL FRANKFURT. Außerdem wird die Umweltdezernentin Rosemarie Heilig die Klimagourmet-Wanderausstellung in der Hasengasse 4 offiziell eröffnen.
Auftakt der Klimagourmetwoche
Nach dem Auftakt am 10. September finden in Frankfurt und Umgebung noch bis zum 20. September verschiedenste Events rund um die Themen Klima und Nachhaltigkeit statt. Organisiert wird die Klimagourmetwoche vom Energiereferat der Stadt Frankfurt, Ubermut und dem Netzwerk Nachhaltigkeit lernen, die mit lokalen Initiativen aus Frankfurt und Rhein-Main zusammenarbeiten. „In und um Frankfurt gibt es jede Menge tolle Initiativen, Menschen und Orte, die sich auf ganz unterschiedliche Arten mit dem Thema beschäftigen z.B. frische Lebensmittel anbauen oder unfassbar leckere Gerichte zaubern - und die man unbedingt kennen sollte!“, so Maike Thalmeier von Ubermut.
Die Aktionen im Rahmen der Klimagourmetwoche reichen von dem Filmfest „Essen, Kochen, Filme“, veranstaltet vom Markt im Hof und dem Lichter Filmfest, über eine Kochparty mit der Lebensmittelretterin Talley Hoban bis zur Eröffnung des Zukunftshafen Pier F.
Auf der Seite der Frankfurter Stadtevents gibt es ab sofort auch Führungen zum Thema zu gewinnen.
Mehr über die Klimagourmetwoche finden Sie in Ausgabe 21/15 vom Journal Frankfurt, das ab Dienstag, den 8. September, am Kiosk ausliegt.
Die Klimagourmetwoche findet vom 10. bis zum 20. September an unterschiedlichen Orten in und um Frankfurt statt. Das komplette Programm ist auf www.klimagourmet.de abrufbar.
Web: www.klimagourmet.de
7. September 2015, 12.05 Uhr
Vera Kuchler