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Ende fürs Döpfners in Sachsenhausen
Eine Institution verabschiedet sich
Am Wochenende hatte das Restaurant Döpfners im Maingau zum letzten Mal geöffnet. Christoph Schröder nimmt Abschied von einem der großen Klassiker der Frankfurter Restaurantlandschaft.
Die Maingaustuben, beziehungsweise das „Döpfners im Maingau“, wie es zuletzt hieß, waren nicht einfach nur ein Restaurant. Sie waren eine Sachsenhäuser Institution. Eine Insel in der hektischen Betriebsamkeit des permanenten gastronomischen Wandels. Und das Restaurant war zugleich ein Mehr-Generationen-Haus: Nicht selten konnte man Sonntagsmittags beobachten, wie gleich drei Generationen einer Familie gemeinsam am Tisch saßen und sich von Seniorchef Werner Döpfner charmant umgarnen ließen. Damit ist es jetzt vorbei: „Ab dem 11.4.2016 vollziehen wir als traditionelles familiengeführtes Hotel einen mutigen Strukturwandel und folgen damit den aktuellen Trends und Entwicklungen auf dem Hotelmarkt. Das MAINGAU verwandelt sich in ein Garni- und Tagungs-Hotel und stellt den á la Carte-Restaurantbetrieb ein." So stand es auf der Homepage. Grund genug, den Döpfners am letzten Sonntag noch einmal einen Besuch abzustatten.
Es ist alles wie immer. Die Sonne scheint von der Schifferstraße in den Gastraum hinein. Werner Döpfner steht am Eingang, tadellos weißes Hemd und Krawatte, und begrüßt die Gäste. Nicht wie immer. „Sagen Sie jetzt nichts“, sagt er, und umarmt die Stammkundschaft. „Doch“, sagen wir, „wir sind empört.“ Die Antwort kommt blitzschnell: „Ja, ich auch.“ Es ist ein Lebenswerk, das heute zu Ende geht. Und es ist ein Jammer. Ein letztes Mal also den Sonntagsbraten, Schwein mit gebratenen Klößen und Spitzkohl. Nie mehr die Rinderfiletspitzen mit Morcheln und hausgemachten Spätzle. Wann immer wir etwas zu feiern hatten, haben wir es hier getan. Das Restaurant ist besetzt bis auf den letzten Platz. Jeder weiß, warum er heute noch einmal hier ist. Werner Döpfner bewahrt Haltung. Als wir gehen, werden wir noch einmal umarmt. Möglicherweise schimmert da etwas in den Augen des Seniorchefs. Aber das könnte auch nur das Sonnenlicht sein.
Es ist alles wie immer. Die Sonne scheint von der Schifferstraße in den Gastraum hinein. Werner Döpfner steht am Eingang, tadellos weißes Hemd und Krawatte, und begrüßt die Gäste. Nicht wie immer. „Sagen Sie jetzt nichts“, sagt er, und umarmt die Stammkundschaft. „Doch“, sagen wir, „wir sind empört.“ Die Antwort kommt blitzschnell: „Ja, ich auch.“ Es ist ein Lebenswerk, das heute zu Ende geht. Und es ist ein Jammer. Ein letztes Mal also den Sonntagsbraten, Schwein mit gebratenen Klößen und Spitzkohl. Nie mehr die Rinderfiletspitzen mit Morcheln und hausgemachten Spätzle. Wann immer wir etwas zu feiern hatten, haben wir es hier getan. Das Restaurant ist besetzt bis auf den letzten Platz. Jeder weiß, warum er heute noch einmal hier ist. Werner Döpfner bewahrt Haltung. Als wir gehen, werden wir noch einmal umarmt. Möglicherweise schimmert da etwas in den Augen des Seniorchefs. Aber das könnte auch nur das Sonnenlicht sein.
Web: www.maingau.de/
11. April 2016, 13.52 Uhr
Christoph Schröder