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Überall auf der Welt ist Frankreich berühmt für seine Kulinarik – auch in den Vereinigten Staaten. Doch wenn von einer Amerikanerin ein Kochbuch über die französische Küche erscheint, wird man erst mal stutzig. Kann das gut gehen? In der amerikanischen Food-Szene ist Melissa Clark nicht irgendwer. Die in Brooklyn aufgewachsene New Yorkerin schreibt seit 2007 die wöchentliche Kolumne „A Good Appetite“ für die New York Times und hat bereits über 40 Kochbücher herausgebracht. Eine besondere Beziehung zu Frankreich habe Clark durch Familienurlaube entwickelt, in denen sie mit ihren Eltern viele ausgefallene Restaurants besucht habe, schreibt sie in der Einleitung ihres Kochbuchs „Dinner auf Französisch“, das in Deutschland bei Unimedica erschienen ist.
Die sechs Seiten des Inhaltsverzeichnisses wirken beim Aufschlagen etwas überladen. Bei genauerem Hinsehen ist die Unterteilung der einzelnen Kapitel aber sinnvoll und nachvollziehbar. Die Rezeptseiten sind nach bewährtem Muster aufgebaut. Neben Zutatenliste und Arbeitsschritte hat Clark jedes Rezept mit einer persönlichen Einführung versehen, in der sie die Aromen der Gerichte erläutert und persönliche Hintergründe zu diesen einfließen lässt. Zubereitungsschritte, die schon ein paar Tage vorab erledigt werden müssen, hat die Autorin zudem unter dem Abschnitt „Vorausplanen“ ergänzt. Das ist praktisch und schützt vor bösen Überraschungen beim Kochen.
Angefangen beim Kapitel „Eier“ über „Huhn & anderes Fleisch“ bis hin zu „Süßes & Desserts“ hat die Autorin in jedem der neun Abschnitt eine abwechslungsreiche Rezeptauswahl zusammengetragen. Dabei zeigt Clark, dass die Gerichte der französischen Küche nicht immer viele Zutaten benötigen oder besonders aufwendig sein müssen. Einfaches wechselt sich mit Anspruchsvollem ab und ergibt so eine ausgewogene Mischung. Auch für Vegetarier lohnt sich ein Blick ins Buch: Neben dem Abschnitt „Gemüse“ führt Clark auch in den anderen Kapiteln eine große Auswahl an vegetarischen Rezepten auf.
Ob Fleisch, Fisch oder Vegetarisch, am liebsten würde man sich beim Anblick der gelungenen Fotografien sofort auf den Weg nach Frankreich machen – oder zumindest selbst gleich mit dem Kochen beginnen. Auch wenn sich darüber streiten lässt, ob Eigelb-Shakshuka, getrüffelte Käsemakkaroni oder marokkanischer Auberginensalat wirklich zu einem französischen Dinner gehören, beweist Melissa Clark, dass eine Amerikanerin sehr wohl ein gelungenes Kochbuch über die französische Küche schreiben kann.
Dinner auf Französisch von Melissa Clark ist für 29,90 Euro bei Unimedica erhältlich.