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Dining In

Mit einem Kochstil, den die Autorin als „Low-fi“ bezeichnet, stellt Alison Roman rund 125 Rezepte vor, die einfach, alltagstauglich und trotzdem nicht langweilig sein sollen.

„Zwanglos bedeutet keineswegs langweilig“, so erklärt Autorin Alison Roman ihr Kochcredo, das sie selbst als „Low-fi“ bezeichnet. Dabei setzt sie auf einfache Produkte, ein Minimum an Küchengeräten sowie den Mut zum Imperfektionismus. All das bündelt sie in 125 Rezepten, verteilt auf über 300 Seiten.



Sie beginnt mit einer Einführung in ihren Grund-Vorrat und stellt einige Lebensmittel vor, deren Besitz sie als nützlich erachtet, da sie in vielen der Rezepte vorkommen. Dementsprechend lohne es sich, diese griffbereit zu haben. Darunter sind Salziges, wie Oliven, Parmigiano und unraffiniertes, mittelgrobes Salz, Scharfes wie Harissa, Knuspriges wie Brotbrösel oder Nüsse sowie Fettes und Frisch-Säuerliches. Vieles davon dürfte in einem Standard-Haushalt ohnehin vorrätig sein, lediglich Produkte wie Fischsauce oder Yuzukoshō, ein japanisches Gewürz, zählen zu den etwas ausgefalleneren Produkten. Daraufhin folgen Würzmittel, die zwar in New York – dem Wohnort der Autorin – oft erhältlich, sonst aber etwas spezieller sind. So erklärt Roman, wie Knusper-Chili-Öl, Zitroniges Tahini-Dressing oder Käse-Pfeffer-Brotbrösel einfach selbst gemacht werden können.



Schließlich folgt der Rezepte-Teil, der sich in acht Kapitel gliedert. Jedes wird durch eine Doppelseite mit äußerst ansprechendem Foto eingeleitet, zwischen den einzelnen Rezepten gibt die Autorin Tipps und Trick oder erzählt von ihren liebsten Familien-Traditionen, was dem Buch noch einmal eine persönlichere Note verleiht. Im ersten Kapitel „Gemüse“ finden sich dann beispielsweise geröstete Kurkuma-Karotten mit Samen und Labaneh, die sie als Beilage zu Hähnchen empfiehlt oder in Butter geschwenkte Radieschen, die mit Butter, Zatar und Salz verfeinert werden.



Es folgen „Messer-und-Gabel-Salate“, die deftiger und gröber als traditionelle Versionen sind, und etwas Werkzeug benötigen. Hier kommen zum Beispiel große Romana-Salathälften zum Einsatz, die im Inneren Sauerrahm verbergen. Auch beim Frühstück setzt die Autorin nicht klassisch auf Pancakes und Porridge, sondern ausschließlich herzhafte Varianten. Hier kommen Frühlingszwiebeln, Knoblauchjoghurt, Avocados und herzhaftes Granola zum Einsatz.  Die Zubereitung des zuckerfreien Müslis, erklärt sie im folgenden Kapitel.



Denn unter „Körner und Konsorten“ widmet sich die Autorin allem, was zu Vollkorngetreide zählt sowie Hülsenfrüchten wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen. Letztere serviert sie mit Lammfleisch, Mangold und Joghurt, die Vollkornweizen-Pasta wird mit Nussbutter-Pilezn, Buchweizen und Eigelb serviert. Wer die Süße beim Frühstücks-Kapitel vermisst hat, kommt schließlich im letzten Kapitel auf seine Kosten. Unter „süße Sachen“ verbergen Pfirsich-Pie mit Honig und Ingwer, HImbeer-Hand-Pies sowie Pflaumen-Pistazien-Crumble, den sie für all diejenigen vorschlägt, die immer sagen: „Ich kann keine Desserts machen.“



Mit Dining In hat die Autorin Alison Roman ein spannendes Kochbuch entworfen, dass neben ansprechenden Fotos und übersichtlich gestalteten Rezept-Seiten, vor allem durch seine unkonventionellen Gerichte punktet. Diese erschlagen weder durch ellenlange Zutatenlisten, noch erfordern sie viel Küchen-Know-How. So eignet sich das Buch besonders für all diejenigen, die beim Kochen gerne auf Perfektionismus aber nicht auf Pfiff verzichten wollen.



Dining In ist im Unimedica Verlag erschienen und für 34 Euro erhältlich.

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