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Auswertung des Statistischen Bundesamts
Immer mehr Insolvenzen in der Gastronomiebranche
Seit der Corona-Pandemie steckt die Gastronomiebranche in einer Krise. Die kürzlich veröffentlichen Zahlen zur Insolvenzrate des Statistischen Bundesamts belegen das. Auch Frankfurt spürt diese Entwicklung.
In den vergangenen Monaten berichteten wir immer wieder über die Schließung einiger Traditionslokale in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. Auch wenn die Gründe dafür vielfältig sind, lässt sich nicht leugnen, dass gerade viele Gastronomiebetriebe geschlossen werden. Aber woran liegt das? Neben fehlendem Nachwuchs im Falle einiger alteingesessener Lokale ist auch Insolvenz einer der Gründe. Das jedenfalls geht aus einer Erhebung des Statistischen Bundesamts vom 21. November hervor.
Insgesamt sind die Insolvenzen in Deutschland im August, verglichen mit dem gleichen Monat im vergangenen Jahr, um 13,4 Prozent gestiegen. Bezogen auf 10 000 Unternehmen lag die Insolvenzrate bei 5,1. Die Branche mit den zweitmeisten Insolvenzen ist nach dem Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei (9,2 Insolvenzen pro 10 000 Unternehmen) das Gastgewerbe. Hier liegt die Zahl an Insolvenzen mit 7,8 ebenfalls über dem Durchschnitt. Generell ist seit den Corona-Jahren wieder ein Anstiegt zu verzeichnen, der im April dieses Jahres seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Schwere Zeiten für Frankfurts Gastro-Szene
Das spürt auch die Frankfurter Gastronomie-Szene. „Die Zahlen stellen eine Entwicklung dar, die wir grundsätzlich in den großen Städten in Deutschland sehen und Frankfurt hat damit auch zu kämpfen“, sagt James Ardinast, Vorstand des Hotel- und Gastronomieverband (DEHOGA) Frankfurt. Auch wenn es dabei immer wieder einige Ausnahmen gibt, ziehe sich diese Entwicklung durch alle Segmente, von Fine Dining bis Imbiss.
„Zurzeit stecken viele Branchen in der Krise. Das hängt damit zusammen, dass wir uns in transformativen Zeiten befinden, in denen sich einfach vieles verändert und man sein Geschäft anpassen muss“, sagt Ardinast. Die Gastrobranche befinde sich bereits seit fünf Jahren in der Krise, angefangen in den Corona-Jahren, in denen sich das Konsumverhalten der Gäste veränderte, bis hin zur derzeit andauernden globalen Wirtschaftskrise.
Ardinast: „Die Lösung liegt nicht bei einzelnen Institutionen“
Erschwerend hinzu komme, dass die während der Pandemie auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel nun wieder auf 19 Prozent angehoben wurde, so Ardinast, der bereits im vergangenen Jahr auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam machte. „Das macht gerade vielen Betrieben das Leben schwer, besonders den inhabergeführten Individualgastronomien“, sagt er. Die erhöhten Steuereinnahmen, die sich der Bund von der Anhebung erhoffe, könnten durch die gestiegenen Insolvenzen zudem ganz ausblieben oder ins Negative umschlagen.
Globale Wirtschaftskrise gepaart mit gestiegenen Kosten, einer angehobenen Mehrwertsteuer und ausbleibenden Kunden tragen zur Insolvenzrate bei. Eine Lösung der Krise ist demnach auch an mehrere Faktoren gebunden. „Die Lösung liegt nicht bei einzelnen Institutionen, Menschen oder Unternehmen“, betont Ardinast. „Der Bund hat einen hohen Hebelfaktor mit der erneuten Senkung der Mehrwertsteuer.“ Aber auch jeder Gast helfe mit der Entscheidung essen zu gehen und unterstützt so die Betriebe.
Insgesamt sind die Insolvenzen in Deutschland im August, verglichen mit dem gleichen Monat im vergangenen Jahr, um 13,4 Prozent gestiegen. Bezogen auf 10 000 Unternehmen lag die Insolvenzrate bei 5,1. Die Branche mit den zweitmeisten Insolvenzen ist nach dem Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei (9,2 Insolvenzen pro 10 000 Unternehmen) das Gastgewerbe. Hier liegt die Zahl an Insolvenzen mit 7,8 ebenfalls über dem Durchschnitt. Generell ist seit den Corona-Jahren wieder ein Anstiegt zu verzeichnen, der im April dieses Jahres seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
Das spürt auch die Frankfurter Gastronomie-Szene. „Die Zahlen stellen eine Entwicklung dar, die wir grundsätzlich in den großen Städten in Deutschland sehen und Frankfurt hat damit auch zu kämpfen“, sagt James Ardinast, Vorstand des Hotel- und Gastronomieverband (DEHOGA) Frankfurt. Auch wenn es dabei immer wieder einige Ausnahmen gibt, ziehe sich diese Entwicklung durch alle Segmente, von Fine Dining bis Imbiss.
„Zurzeit stecken viele Branchen in der Krise. Das hängt damit zusammen, dass wir uns in transformativen Zeiten befinden, in denen sich einfach vieles verändert und man sein Geschäft anpassen muss“, sagt Ardinast. Die Gastrobranche befinde sich bereits seit fünf Jahren in der Krise, angefangen in den Corona-Jahren, in denen sich das Konsumverhalten der Gäste veränderte, bis hin zur derzeit andauernden globalen Wirtschaftskrise.
Erschwerend hinzu komme, dass die während der Pandemie auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuer auf Lebensmittel nun wieder auf 19 Prozent angehoben wurde, so Ardinast, der bereits im vergangenen Jahr auf die damit verbundenen Probleme aufmerksam machte. „Das macht gerade vielen Betrieben das Leben schwer, besonders den inhabergeführten Individualgastronomien“, sagt er. Die erhöhten Steuereinnahmen, die sich der Bund von der Anhebung erhoffe, könnten durch die gestiegenen Insolvenzen zudem ganz ausblieben oder ins Negative umschlagen.
Globale Wirtschaftskrise gepaart mit gestiegenen Kosten, einer angehobenen Mehrwertsteuer und ausbleibenden Kunden tragen zur Insolvenzrate bei. Eine Lösung der Krise ist demnach auch an mehrere Faktoren gebunden. „Die Lösung liegt nicht bei einzelnen Institutionen, Menschen oder Unternehmen“, betont Ardinast. „Der Bund hat einen hohen Hebelfaktor mit der erneuten Senkung der Mehrwertsteuer.“ Aber auch jeder Gast helfe mit der Entscheidung essen zu gehen und unterstützt so die Betriebe.
27. November 2024, 11.45 Uhr
Lisa Veitenhansl
Lisa Veitenhansl
Jahrgang 1997, Studium der Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt, seit November 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Lisa
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