Die Rebsorte Pecorino ist hierzulande kaum bekannt, doch von den Abruzzen über Latio bis ins nahe Rom gehört sie zu den Favoriten der Weinkenner. Das Geheimnis liegt in seiner unglaublich geschmeidigen und dennoch säurebetonten Art – dieser Wein ist rund und dennoch frisch, aromatisch und würzig. Sucht man Vergleiche, so landet man vielleicht an der Rhone, doch Pecorino ist tatsächlich immer ein wenig vielschichtiger. Hier verführt er uns schon in der Nase mit sattem Pfirsichduft in Verbindung mit weißen Blüten und einem Hauch von Bienenwachs.

Am Gaumen geht das Spiel dann weiter, denn der Wein breitet sich weich und präsent aus, ohne aufdringlich zu werden. Da sind Kräuter, Orangen, Quittenkompott, ein Hauch von Erdbeere on Top und schließlich getrocknete Mango und viel Frische im Finale. Dieser Wein verträgt durchaus noch ein-, zwei Jahre Lagerung – vorausgesetzt, man ergattert ein paar der sehr raren Flaschen. Insofern ist das ein beinahe schon unfairer Tipp, denn der Bestand reicht vermutlich nicht für alle, aber so etwas muss auch mal sein. Und wenn man dann genug davon trinkt, fallen einem ganz sicher auch schöne Geschichten zum hübschen Etikett ein: Ein nackter Mann auf einem Baum ... Prost! Zu haben bei Nussbaumer und Bachmann.