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Nicht umsonst gehört Primitivo in den USA als Zinfandel zu den beliebtesten Rotweinsorten und man war hier lange Zeit der Ansicht, es tatsächlich mit einer ursprünglich amerikanischen Rebsorte zu tun zu haben – bis die Italiener per Genanalyse Klarheit schafften. Zinfandel ist gleich Primitivo und der stammt übrigens nicht vom Fuß des Stiefels, sondern aus Kroatien, von wo aus ein paar Rebstöcke irgendwann den Weg über die Adria geschafft haben.
In Apulien fühlt sich Primitivo ausgesprochen wohl und ergibt Weine voller Saft und Opulenz, aber eben ohne kratzbürstige Tannine. Dafür aber mit jeder Menge Alkohol und das ist nicht immer von Vorteil, möchte man doch auch noch nach dem dritten Glas seinen eigenen Namen flüssig aussprechen können. Da kommt dieser Wein gerade Recht: Bei Torrevento kam man auf die gute Idee, die Trauben für ihren Passione Regale am Rebstock antrocknen zu lassen, um ihnen noch mehr Süße und Extrakt zu verpassen, eine Methode, die etwa beim Valpolicella für den leicht restsüßen Recioto sowie den trockenen Amarone Anwendung findet und sich zunehmender Beliebtheit erfreut.
Der Passione Reale trägt aus diesem Grunde den Zusatz Apassimento (zu Deutsch etwa „verwelkt“) und das Ergebnis der Arbeit der Kellermeister ist ein Wein jenseits von Konfitüre und Rumtopf, dafür ein Tropfen voller Eleganz mit Anklängen von Brombeere und Holunder, üppiger Kirschfrucht, feinen Aromen von Süßholz und Gewürznelke und bemerkenswert frischem Abgang, der Lust auf mehr macht. Das ist hier auch kein Problem, denn dieser Wein hat gerade mal 13\% Alkohol und einen Preis, der sich spürbar unterhalb der 10 Euro-Grenze bewegt. Für mich der perfekte Grill-, Käse- und Kamin- bzw. Lagerfeuerhockerwein.
Zu haben bei Nussbaumer & Bachmann, www.nussbaumer-bachmann.de