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In der Toskana wähnt man sich fast im Garten Eden und der stete Wechsel von Weinbergen mit Olivenhainen, kleinen Dörfern, Wäldchen, Tälern und verträumten Weilern inklusive Zypresse vor der Tür inspiriert schon seit Jahrhunderten die Künstler. Der Wein gehört natürlich dazu und hat im 20. Jahrhundert auch für einige Skandale gesorgt, bevor man sich zusammenriss, den Gallo Nero als Aushängeschild wählte und die Bedingungen an dessen Verwendung auf der Kapsel derart streng festlegte, dass seitdem nur noch Erstklassiges aus dem Kernland der Toskana in die Flasche kommt.
So auch in San Leonino im Süden des Classico-Gebietes, nur ein paar hundert Meter von der Lieblingsroute der Touristen SS 222 entfernt. Der Jahrgang 21 fällt etwas schlanker aus, was dem Wein guttut – 90\% Sangiovese – die Leitrebsorte des Chianti – treffen auf 5\% Syrah und Cabernet Sauvignon, um den Wein etwas abzurunden. Heute und hier präsentiert sich der zunächst fruchtbetont mit frischer Säure, in der Nase sind Himbeeren, Brombeeren und eine dezente Vanillenote vom Ausbau in französischer Eiche präsent, gefolgt von roter Johannisbeere und Lakritz. Am Gaumen setzt sich dieses Bild fort, doch zügig melden sich die Tannine mit Unterholz-, Tabak und Gewürznoten.
Wer Weine mit „Grip“ mag, wird diesen Chianti Classico jetzt bereits lieben, wer allerdings mehr Finesse wünscht, vergisst ihn einfach ein paar Jährchen im Keller. Der Lohn wird fürstlich sein, denn dann ist dieser Wein elegant wie ein Seidenkostüm und gleichsam tiefgründig wie ein Sonnenuntergang über Siena. Na gut, das klingt kitschig, aber manchmal muss das sein. Zu haben bei Nussbaumer und Bachmann.