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Lissabon

Es ist Urlaubszeit. Wer noch etwas warten muss bis er in die Sonne kommt, kann sich mit den authentischen Rezepten aus Lissabon mediterranes Flair nach Hause holen. Neben dem Essen erfahren die Leserinnen und Leser auch auch einiges über die portugiesische Kultur.

Zunächst führt die Autorin in die Besonderheiten der Küche Lissabons ein. Sie stehe einerseits für das ganze Land, weise aber andererseits ganz eigene regionale Spezialitäten auf. Exotische Einflüsse aus den ehemaligen Kolonien treffen auf südeuropäische Zutaten. Ganz besonders geprägt sei die gesamte portugiesische Küche durch ihre Nähe zum Meer: Fisch und Meeresfrüchte spielen eine große Rolle. Als nächstes erfolgt ein kleiner Einblick in den Vorratsschrank. Zutaten wie Olivenöl, Piri-Piri, Fischkonserven und Vinho Verde dürfen in keiner wachechten Lissaboner Speisekammer fehlen.

Der Rezeptteil startet mit kleinen Happen – Petiscos. Eingeführt wird das Kapitel mit einem kurzen Überblick zur geselligen Lissaboner Barkultur und der typischen Speisen. Zu den Gerichten zählen portugiesischer Hamburger (Sandwich mit mariniertem Fleisch), Oktopussalat oder Canja – Hühnerbrühe mit Minze.

Im nächsten Kapitel geht es um Fisch und Meeresfrüchte. Im Einführungstext erfährt der Leser etwa, dass der Fischkonsum der Portugiesen bei 70 Kilogramm jährlich liegt und rund 90 Prozent der Bevölkerung in Küstennähe lebt. Anschließend wird in die Geheimnisse des Klippfisch eingeführt: Der getrocknete und gesalzene Kabeljau ist von portugiesischen Essenstischen nicht wegzudenken. Nachdem Auswahl und Zubereitung des Klippfischs abgehandelt sind, geht es weiter mit Gerichten, die die Kabeljau-Spezialität enthalten, darunter Klippfisch-Auflauf mit Béchamelsauce oder Klippfisch mit Koriander nach Art der Autorin. Darauf folgt eine ausführliche Erläuterung des nächsten Meeresbewohners, der auf Lissaboner Tellern sehr beliebt ist: die Sardine. Außerdem enthalten im Fischkapitel sind Rezepte wie gebratener Aal, Fischsuppe und Meeresfrüchtereis.

Im anschließenden Fleischkapitel erfolgen Rezepte zu Grillhähnchen, Kalbfleisch nach Lissabonner Art oder Lammragout. Dazu dürfen einfache Beilagen wie verschiedene Reis- und Kartoffelgerichte nicht fehlen. Zu guter Letzt erfolgt ein Kapitel zu Desserts und Backwaren, das mit den berühmten Pastéis de Nata eingeführt wird – Cremetörtchen mit Pudding. Witzig: Eine aus Kondensmilch, Eiern und Salz bestehende Creme heißt Baba de camelo – Kamelspucke.

Gut sind die kleinen Erklärungen zu typischen Gerichten in Kästchen unter den Rezepten. Das Kochbuch wird außerdem mit netten Anekdoten aus der Kindheit der Autorin angereichert. Sehr interessant sind die hier und da eingestreuten Doppelseiten mit Erklärungen zu Speisen oder beliebten Traditionen wie zum Beispiel zu Fischkonserven und Fußball. Das Kochbuch ist ansprechend bebildert mit Fotografien, die Szenen und Gerichte zeigen. Ein echter Hingucker ist das Cover, das in Kacheloptik daherkommt.



Lissabon – Das Kochbuch von Sylvie da Silva ist im Südwest Verlag erschienen und für 20 Euro im Handel erhältlich.

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