Sauerkraut, Kimchi, Miso und Kombucha: Fermentieren ist voll im Trend. Wie es geht, warum Fermentiertes nicht nur gut schmeckt, sondern auch noch gesund ist, und was alles fermentiert werden kann, zeigt Autorin und Fermentista Sibylle Hunger in ihrem ersten Kochbuch.

„Die erste Gabel Sauerkraut war immer ein heiliger Moment“, schreibt Sibylle Hunger im Vorwort ihres Kochbuchs „Gemüse und Obst einfach fermentieren“ über ihre Kindheitserinnerung an das Fermentieren. In ihrem ersten Kochbuch teilt die Autorin und selbst ernannte „Fermentista“ nun nicht nur ihr Wissen rund um das Thema Fermentieren, sondern liefert auch die passenden Anleitungen und vielfältigen Rezepte.

Damit trifft die Bayerin das Trendthema der Stunde, denn Fermentieren hat sein staubiges, altbackenes Image abgelegt und ein regelrechtes Revival erlebt. Die Vielfalt reicht von Sauerkraut, über asiatische Klassiker wie Kimchi, Miso oder Sojasauce bis hin zu kreativen Experimenten etwa mit Wassermelone. Auch Frankfurter Gastronomen nehmen sich dem Thema an. So setzt beispielsweise das Wir Komplizen verstärkt auf Gerichte mit fermentierten Komponenten. 

Doch bevor jeder im eigenen Heim loslegen kann, bedarf es einiger Hintergründe. Wie wird überhaupt fermentiert? Was passiert dabei? Was kann ich alles fermentieren und wie lange dauert das? Sowohl Fermentier-Neulinge als auch alte Sauerkraut-Hasen lernen im ausführlichen Grundlagenkapitel zu Beginn von Hungers Kochbuch die wichtigsten Tipps und Tricks, damit beim Fermentieren auch nichts schief geht. Dabei erläutert Hunger ganz nebenbei, welche Vorteile die Methode in puncto Gesundheit und auch Nachhaltigkeit bietet.

Nachdem die Grundlagen klar sind, kann fermentiert werden. Zahlreiche Rezepte hat Hunger nach den Jahreszeiten sortiert, in denen die verwendeten Obst- und Gemüsesorten reif sind. Im Frühling gibt es zum Beispiel Rhabarber, Radieschen und Spargel, im Sommer Zucchini sowie Heidel- und Johannisbeeren, im Herbst Kürbis, Rüben und Blumenkohl und im Winter wird es mit Grünkohl, salzigen Zitronen und Rote Beete deftig. Die Jahreszeitenrezepte sind vielfältig und lassen nichts vermissen. Auch die Erklärungen sind übersichtlich, verständlich und lassen sich individuell abwandeln. 

Besonderen Rezepten widmet sich Hunger im Kapitel „Spezialitäten“. Hier finden sich nicht nur osteuropäische Salzgurken und mehrere Kimchi-Rezepte, sondern auch Kreatives, wie „Bayrischer Bier-Radi“, in Bier fermentierter Rettich, oder eine fermentierte Version der thailändischen Sriracha-Chilisauce. Für alle, die nach ihren ersten Fermentier-Versuchen etwas planlos vor Kimchi, fermentierten Cocktailtomaten oder Kürbis stehen, liefert Hunger im letzten Kapitel ihres Kochbuchs gleich die passenden Rezepte. Ob Salate, reichlich belegte Brote oder Suppen, hier zeigt die Autorin, wie vielfältig einsetzbar Fermentiertes ist.

Das Kochbuch „Gemüse und Obst einfach fermentiert“ hält, was es verspricht und begleitet Leserinnen und Leser Schritt für Schritt bei ersten Fermentierversuchen. Abwandlungsmöglichkeiten und eine große Auswahl an Rezepten beweisen, dass fermentiertes Obst und Gemüse vielseitig einsetzbar sind und jede Küche bereichern. 

Gemüse und Obst einfach fermentiert von Sibylle Hunger ist für 34 Euro erhältlich.