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  Foto: P. Niepagenkemper
Lieblinge Frankfurt, Frankfurt feine Küche
Heimat
Ein ungewöhnlicher Ort. Eingezwängt zwischen hohen Häuserschluchten wirkt der kleine Pavillon im geschwungenen Architekturstil der 1950er-Jahre wie ein Relikt aus einer anderen Zeit. Ein kleines Eiland im Herzen der Stadt. Seit 2007 befindet sich im ehemaligen Kiosk und späteren Jazz-Club das Wein-Restaurant Heimat. Die Beschreibung als Wein-Restaurant ist nicht ohne Grund gewählt: Angesichts der (geschätzt) über 600 Positionen auf der Weinkarte und exzellenter Beratung drängt sich die Frage auf, was hier im Vordergrund steht, der Wein oder das Essen. Die richtige Antwort? Beides! Während sich Weinliebhaberinnen und -liebhaber über Schätze aus dem Keller und eine mehr als faire Preispolitik freuen – wo sonst bekommt man etwa 2021er Sauvignon Blanc Blaue Libelle von Andreas Tscheppe zum Flaschenpreis von 75 Euro, serviert im Burgunderglas? – bieten Küchenchef Gregor Nowak und sein Team feine Wohlfühlküche irgendwo zwischen Fine Dining und großzügig portionierter Bistroküche, raffiniert und deftig zugleich. Das passt zum Ambiente. Ungezwungen und dennoch stilbewusst, laut und dennoch heimelig. Kulinarisch baut Nowaks Küche auf Klassiker ohne Tamtam, dafür mit kraftstrotzender Aromatik. Das macht nicht nur die Artischocken-Suppen deutlich, die nach dem frischen Gruß aus der Küche in Gestalt von Gazpacho, getoppt von Frankfurter Grüner Soße, Shrimps und Kresse fürs Auge sowie Croutons für den Crunch heiß und duftend vom charmanten Service serviert wird. Mit breiten Bohnen und geräucherter Chorizo als Suppeneinlage, ausgelassenem Chorizo-Öl und krossen Sauerteigkrumen als Topping sowie Brunnenkresse und Schmalz im Blätterteigtaler als Beilage umarmt einen das deftige Schaumsüppchen mit cremiger Vollmundigkeit. Fast dezent erscheint da die nur selten auf Frankfurter Speisekarten zu findende Gänsestopfleber mit geschmorten Schalotten, Riesling-Gel, zart schmelzenden Lardo-Röllchen, Rosmarin-Crackern und geschmeidigem Zwiebelpüree zu 2015er Riesling Spätlese 1904 Herrenberg vom Weingut Kirsten. Dass die Küche auch anders kann, zeigt der vegetarische Hauptgang mit handwerklich einwandfreier Bergkäse-Maultasche zu knackig gegarten Möhren und wildem Brokkoli. Passend zum Bergkäse und einer kräutigen Velouté sorgen Morcheln für erdige Tiefe in dem ansonsten überraschend leichten Gericht. Mit Leichtigkeit besticht auch die Alternative zum Black Angus Roastbeef mit Bärlauch-Polenta, Aubergine und Tomate: zart gegarte und angenehm dezent gewürzte Seezungenfilets auf Erbsenpüree mit knackfrischen, süßen Erbsen, sautierter Sellerie-Brunoise und Erbsensprossen als Garnitur. Das ist Comfort Food auf höchstem Niveau – deftig und fein, mit präziser Süße und stimmigem Texturenspiel. Ähnliches gilt für den cremigen Cheesecake mit herrlich frischem Basilikum-Minze-Pesto on top zum Dessert. Begleitet von eingekochtem Rhabarber, Cassis-Sorbet, Zitronen-Baiser und kandiertem Ingwer könnte in diesem speziellen Fall ausnahmsweise weniger mehr sein. Aber das ist Jammern auf so hohem Niveau, dass es auf dem Heimweg zwischen den Hochhäusern der Innenstadt so schnell verhallt, wie in der Heimat die Zeit vergeht.
Jakob Knulp
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Location Facts
Adresse: Berliner Straße 70, 60311 Frankfurt am Main Frankfurt - Altstadt
Telefon: 069/29725994
Fax:
Kreditkarten: VI
Mail: info@heimat-restaurant.de
Home: www.heimat-restaurant.de
Öffnungszeiten: Mo–Sa 18–23 Uhr, So Ruhetag
Parken:
RMV: Hauptwache: S1–6/8/9, U1–3/6/7, Bus N2/N8, Hauptwache: S1–6/8/9, U1–3/6/7
Küche: Lieblinge Frankfurt,
Frankfurt feine Küche
 
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