Partner
Pächterin muss raus
Abschied von der Sachsenhäuser Warte
Ende Dezember wird die Sachsenhäuser Warte vorerst ihren gastronomischen Betrieb einstellen. Pächterin Gabriele Heimann wurde gekündigt. Die Stadt sucht nach neuen Investoren – Heimann nach einer neuen Location.
Gabriele Heimann ist traurig. 14 Jahre hat sie in der Sachsenhäuser Warte gearbeitet. Ende des Jahres ist es damit vorbei. Heimann muss raus, ebenso ihre Mitarbeiter. Die Warte, die 1470 als einer von vier Türmen der Landwehr errichtet, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut wurde, soll saniert werden. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass uns gekündigt wird. Wir hätten gerne selbst saniert", sagt die Gastronomin, die 2002 als Kellnerin in dem gutbürgerlichen Restaurant anfing, 2003 Geschäftsführerin wurde und 2005 den Betrieb dann ganz übernahm.
Besitzer der Warte ist die Stadt, Mieter die Radeberger Gruppe und Pächterin Gabriele Heimann. Das letzte Glied in der Kette, ohne Entscheidungsgewalt. Versucht hat die 53-jährige Gastronomin alles, um den Betrieb in der Darmstädter Landstraße 279 zu halten. Ihr war bewusst, dass die Warte baufällig ist und etwas getan werden musste.
2013 machte sie der Stadt ein Angebot: 1,25 Millionen würden aus eigener Tasche kommen, um die Warte zu sanieren. Kein fiktiver Wert, sondern eine Zahl, die ihr von mehreren Heimwerkern in einem Kostenvoranschlag genannt wurde, sagt sie. Drei Monate sollte das Restaurant dann geschlossen und die restlichen Sanierungsarbeiten während des laufenden Betriebs umgesetzt werden. „Der Betrag war der Stadt zu wenig. Sie wollte damals 3,4 Millionen.“ Das ist auch heute noch so sagt Alfred Gangel, Leiter des Liegenschaftsamtes: „Frau Heimann hat uns leider eine zu geringe Summe genannt. Die Sanierungsarbeiten sind viel zu umfangreich. Aus unserer Sicht muss das Dach erneuert werden, der Brandschutz gewährleistet sein und diverse andere Dinge müssen in Angriff genommen werden.“ Eine gemeinsame Lösung kann es auch nicht geben, sagt Gangel: „Dafür habe ich im Moment einfach keine Haushaltsmittel.“
Deshalb verhandelt die Stadt derzeit mit möglichen Gastronomen, die Interesse an der Immobilie haben. Die Lösung wäre ein Erbbaurechtsvertrag. Die Stadt bliebe so der Eigentümer von Grund und Boden, der Gastronom aber wäre Erbbauberechtiger und hat für die vereinbarte Nutzungszeit das Eigentumsrecht. Gangel hofft, „dass zum Ende des Jahres ein möglicher Investor gefunden wird, der der Immobilie wieder zu neuen Glanz verhilft. Dann kann mit dem Enden des derzeitigen Nutzungsbetriebs, mit der Sanierung begonnen werden.“ Gabriele Heimann wird beim Auszug besonders den Blick von der Sachsenhäuser Warte in den Hof vermissen, mit den vielen Blumen. „Und natürlich die tägliche Routine, die Stammgäste und das ganze Drumherum.“ Sie hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit: „Ich denke noch oft an die persische Hochzeit, die wir hier ausgerichtet haben. So viele bunte Kleider, Folklore. Alle mochten die deutsche Küche sehr gerne.“
Derzeit hört sich die Gastronomin aber schon nach einer neuen Location um. Sie hofft zeitnah geeignete Räumlichkeiten zu finden, in die sie alle Angestellten und im besten Falle auch Stammkunden mitnehmen kann. Da die Sachsenhäuser Warte nicht ihr Eigentum ist, kann sie auch nichts verkaufen, um Kapital zu sammeln. Deshalb muss es direkt anschließend weitergehen. „Am liebsten wäre mir etwas, in dem knapp 100 Leute Platz finden würden und eine Terrasse wäre toll. Also, wenn jemand etwas weiß?!“
Besitzer der Warte ist die Stadt, Mieter die Radeberger Gruppe und Pächterin Gabriele Heimann. Das letzte Glied in der Kette, ohne Entscheidungsgewalt. Versucht hat die 53-jährige Gastronomin alles, um den Betrieb in der Darmstädter Landstraße 279 zu halten. Ihr war bewusst, dass die Warte baufällig ist und etwas getan werden musste.
2013 machte sie der Stadt ein Angebot: 1,25 Millionen würden aus eigener Tasche kommen, um die Warte zu sanieren. Kein fiktiver Wert, sondern eine Zahl, die ihr von mehreren Heimwerkern in einem Kostenvoranschlag genannt wurde, sagt sie. Drei Monate sollte das Restaurant dann geschlossen und die restlichen Sanierungsarbeiten während des laufenden Betriebs umgesetzt werden. „Der Betrag war der Stadt zu wenig. Sie wollte damals 3,4 Millionen.“ Das ist auch heute noch so sagt Alfred Gangel, Leiter des Liegenschaftsamtes: „Frau Heimann hat uns leider eine zu geringe Summe genannt. Die Sanierungsarbeiten sind viel zu umfangreich. Aus unserer Sicht muss das Dach erneuert werden, der Brandschutz gewährleistet sein und diverse andere Dinge müssen in Angriff genommen werden.“ Eine gemeinsame Lösung kann es auch nicht geben, sagt Gangel: „Dafür habe ich im Moment einfach keine Haushaltsmittel.“
Deshalb verhandelt die Stadt derzeit mit möglichen Gastronomen, die Interesse an der Immobilie haben. Die Lösung wäre ein Erbbaurechtsvertrag. Die Stadt bliebe so der Eigentümer von Grund und Boden, der Gastronom aber wäre Erbbauberechtiger und hat für die vereinbarte Nutzungszeit das Eigentumsrecht. Gangel hofft, „dass zum Ende des Jahres ein möglicher Investor gefunden wird, der der Immobilie wieder zu neuen Glanz verhilft. Dann kann mit dem Enden des derzeitigen Nutzungsbetriebs, mit der Sanierung begonnen werden.“ Gabriele Heimann wird beim Auszug besonders den Blick von der Sachsenhäuser Warte in den Hof vermissen, mit den vielen Blumen. „Und natürlich die tägliche Routine, die Stammgäste und das ganze Drumherum.“ Sie hat viele schöne Erinnerungen an die Zeit: „Ich denke noch oft an die persische Hochzeit, die wir hier ausgerichtet haben. So viele bunte Kleider, Folklore. Alle mochten die deutsche Küche sehr gerne.“
Derzeit hört sich die Gastronomin aber schon nach einer neuen Location um. Sie hofft zeitnah geeignete Räumlichkeiten zu finden, in die sie alle Angestellten und im besten Falle auch Stammkunden mitnehmen kann. Da die Sachsenhäuser Warte nicht ihr Eigentum ist, kann sie auch nichts verkaufen, um Kapital zu sammeln. Deshalb muss es direkt anschließend weitergehen. „Am liebsten wäre mir etwas, in dem knapp 100 Leute Platz finden würden und eine Terrasse wäre toll. Also, wenn jemand etwas weiß?!“
12. September 2016, 15.34 Uhr
Katharina Bruns