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Der Restauranttest der Woche
The Blasky Restaurant
Casual Fine Dining mit exquisitem Skyline-Blick: Im Rooftop-Restaurant im obersten Stockwerk des Hotel The Blasky in Sachsenhausen serviert Küchenchef Thomas Junck ambitionierte und dennoch großzügig portionierte Küche in lässig-schickem Ambiente.
Casual fine dining: Das liest und hört man gerade überall. Was das eigentlich ist? Das Rooftop-Restaurant mit Bar im Hotel The Blasky in Sachsenhausen ist ein gutes Beispiel. Das Restaurant: lässig im modernen Schick mit blauem Samt, zurückhaltender Beleuchtung und knalligen Fotografien eingerichtet. Dazu bemühter Service per Du, relaxte Stimmung und eine Bar mit soliden Drinks und einem Blick auf die Frankfurter Skyline, der das Prädikat Rooftop trotz des gerade mal achten Stockwerks verdient hat. Die Küche? Ambitioniert, stimmig und auf den Punkt, dabei ohne Tischdecken, Micro-Portionen und Schnickschnack. Genau das Richtige also, wenn man mit dem passenden Kleingeld in der Tasche mit Freunden, Arbeitskollegen, Messegästen oder der besseren Hälfte gut essen gehen möchte, ohne am Knigge-Test zu scheitern.
Bevor wir uns der Karte widmen, empfiehlt uns der Service als Aperitif von der Bar einen Boulevardier, eine Art Negroni, bei dem der Gin durch Bourbon ersetzt wird: Kernig, bitter, fruchtig. Wären wir nicht zum Essen hier, würden wir glatt an die Bar wechseln, die im Sommer mit gleich zwei Rooftop-Terrassen trumpfen kann. Beim Blick auf das à-la-carte-Angebot fällt auf, das Küchenchef Thomas Junck es mit rund einem Dutzend Optionen von der Vorspeise bis zum Dessert konzentriert hält. Wer dennoch nicht selbst wählen möchte, kann sich an das Blasky-Menü mit wahlweise drei, vier oder fünf Gängen halten. Auf Anraten des Nachbartischs – die Portionen seien sehr üppig, flüstert man uns erschlagen, aber glücklich zu – entscheiden wir uns gegen das Fünf-Gänge-Menü und starten mit Bauernbrot nebst dreierlei Dipps. Das ofenwarme Brot wurde aufgebacken, verrät der Service auf Nachfrage. Das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Die Kruste ist knusprig, die Krume saftig. Die Dipps dazu sind zwar keine Offenbarung, aber mit erfrischendem Basilikum, herzhaftem Parmesan und süß-pikantem Curry ein schön angerichteter Einstieg in den Abend, dem sogleich ein gelungener Gruß aus der Küche folgt: Chili-pikanter Pulpo-Salat mit knackig-salzigem Queller auf aromatisch-dichtem Spargelgelee. Nicht gerade saisonal-regional, aber absolut gelungen. Bei der Vorspeise zeigt sich, was der Nachbartisch meinte: Der Caipirinha-Lachs lässt zwar südamerikanische Geschmacknuancen missen, ist aber hervorragend gebeizt und kommt in einer Großzügigkeit daher, von der man sich andernorts eine Scheibe abschneiden könnte. Der drauf folgende Saibling auf knackigem Blumenkohl mit Rote Bete-Gnocchi zum Hauptgang sieht in seiner kontrastreichen Schlichtheit nicht nur toll aus, sondern kommt ebenso in ordentlicher Portionsgröße und mit seiner himmlisch knusprig gebratenen Haut derart perfekt glasig daher, dass die leicht feste Konsistenz der knallroten Gnocchi vollkommen nebensächlich wird. Den passenden und großzügig ausgeschenkten Wein von der Nahe, ein ausgewogen frischer, dabei dezent fruchtig und würzig-mineralischer Sauvignon Blanc vom Weingut Kruger-Rumpf, empfiehlt der Küchenchef so treffend, wie er Fisch brät. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es beim Dessert: Während das Mandel-Parfait in idealtypischer Verfassung verfeinert mit kandierten Mandeln, einer Nocke himmlischer Mousse au Chocolat und den nötigen Spielereien fürs Auge an den Tisch kommt, enttäuscht die Käseplatte für stolze 16 Euro mit einer eindimensionalen Auswahl. Der Käse ist zwar ausgezeichnet, aber die Begrenzung auf affinierten Weichkäse lässt trotz hausgemachtem Feigensenf und Chutney die gebotene Abwechslung vermissen. Am Ende vermag das unsere Stimmung nicht zu trüben: Wir sind, wie unsere Nachbarn, erschlagen und glücklich.
The Blasky Restaurant, Sachsenhausen, Ziegelhüttenweg 43, 069 68099975, Di-Sa 18-22:30 Uhr, Mo/So Ruhetage
Bevor wir uns der Karte widmen, empfiehlt uns der Service als Aperitif von der Bar einen Boulevardier, eine Art Negroni, bei dem der Gin durch Bourbon ersetzt wird: Kernig, bitter, fruchtig. Wären wir nicht zum Essen hier, würden wir glatt an die Bar wechseln, die im Sommer mit gleich zwei Rooftop-Terrassen trumpfen kann. Beim Blick auf das à-la-carte-Angebot fällt auf, das Küchenchef Thomas Junck es mit rund einem Dutzend Optionen von der Vorspeise bis zum Dessert konzentriert hält. Wer dennoch nicht selbst wählen möchte, kann sich an das Blasky-Menü mit wahlweise drei, vier oder fünf Gängen halten. Auf Anraten des Nachbartischs – die Portionen seien sehr üppig, flüstert man uns erschlagen, aber glücklich zu – entscheiden wir uns gegen das Fünf-Gänge-Menü und starten mit Bauernbrot nebst dreierlei Dipps. Das ofenwarme Brot wurde aufgebacken, verrät der Service auf Nachfrage. Das tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Die Kruste ist knusprig, die Krume saftig. Die Dipps dazu sind zwar keine Offenbarung, aber mit erfrischendem Basilikum, herzhaftem Parmesan und süß-pikantem Curry ein schön angerichteter Einstieg in den Abend, dem sogleich ein gelungener Gruß aus der Küche folgt: Chili-pikanter Pulpo-Salat mit knackig-salzigem Queller auf aromatisch-dichtem Spargelgelee. Nicht gerade saisonal-regional, aber absolut gelungen. Bei der Vorspeise zeigt sich, was der Nachbartisch meinte: Der Caipirinha-Lachs lässt zwar südamerikanische Geschmacknuancen missen, ist aber hervorragend gebeizt und kommt in einer Großzügigkeit daher, von der man sich andernorts eine Scheibe abschneiden könnte. Der drauf folgende Saibling auf knackigem Blumenkohl mit Rote Bete-Gnocchi zum Hauptgang sieht in seiner kontrastreichen Schlichtheit nicht nur toll aus, sondern kommt ebenso in ordentlicher Portionsgröße und mit seiner himmlisch knusprig gebratenen Haut derart perfekt glasig daher, dass die leicht feste Konsistenz der knallroten Gnocchi vollkommen nebensächlich wird. Den passenden und großzügig ausgeschenkten Wein von der Nahe, ein ausgewogen frischer, dabei dezent fruchtig und würzig-mineralischer Sauvignon Blanc vom Weingut Kruger-Rumpf, empfiehlt der Küchenchef so treffend, wie er Fisch brät. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es beim Dessert: Während das Mandel-Parfait in idealtypischer Verfassung verfeinert mit kandierten Mandeln, einer Nocke himmlischer Mousse au Chocolat und den nötigen Spielereien fürs Auge an den Tisch kommt, enttäuscht die Käseplatte für stolze 16 Euro mit einer eindimensionalen Auswahl. Der Käse ist zwar ausgezeichnet, aber die Begrenzung auf affinierten Weichkäse lässt trotz hausgemachtem Feigensenf und Chutney die gebotene Abwechslung vermissen. Am Ende vermag das unsere Stimmung nicht zu trüben: Wir sind, wie unsere Nachbarn, erschlagen und glücklich.
The Blasky Restaurant, Sachsenhausen, Ziegelhüttenweg 43, 069 68099975, Di-Sa 18-22:30 Uhr, Mo/So Ruhetage
Web: www.theblasky.com
28. März 2022, 10.56 Uhr
Simon Ruben
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