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Frankfurter Kleinod vor dem Aus?

„Rettet die Terminus Klause“

Steht die Terminus Klause vor dem Aus? Nachdem das Gebäude bereits vor zwei Jahren verkauft wurde, läuft der Vertrag des Wirts Hüseyin Taskin in wenigen Monaten aus. Eine Facebook-Gruppe setzt sich für die Existenz der Kneipe ein.
Welchen Wandlungsprozess das Bahnhofsviertel in den letzten Jahren mitgemacht hat, lässt sich beinahe exemplarisch an der steigenden Popularität der Terminus Klause erklären. Im Jahr 1994 eröffnete der Kurde Hüseyin Taskin die urige Kneipe in der Moselstraße 14. Seither werden täglich um elf Uhr die Türen geöffnet – und bleiben meist so lange offen, bis der Letzte spätnachts nach Hause gewankt ist. Die Gäste haben sich in den letzten 20 Jahren gewandelt, vom stereotypen Spielautomaten-Spelunken-Publikum zu einem bunten Besucher-Mix aus Künstlern, Promotionsstudenten und Bankern.

Mittlerweile zählt die Terminus Klause wohl zu den kultigsten Orten des Bahnhofsviertels und hat so auch Einzug in die nationale Presse erhalten, beispielsweise in die Zeit, das Rolling Stone Magazin oder auch erst vor kurzem in das Bahn Magazin. Erst kürzlich fotografierte das New Yorker Luxus-Kaufhaus Barneys seine neue Modestrecke in Taskins Kneipe, wie der Inhaber stolz erzählt.

Diese Erfolgswelle scheint nun jedoch zu Ende zu sein. Nachdem das Gebäude in der Moselstraße 14 bereits vor zwei Jahren an Harry Schnabel, den Geschäftsführer der Schnabel Management GmbH, verkauft wurde, läuft Taskins Vertrag zum 30. Juni aus, wie Schnabel erklärt. Einhergehend mit der Kündigung sei Taskin allerdings angeboten worden, das Mietverhältnis auf unbestimmte Zeit zu verlängern, so der Unternehmer. Die Schnabel Management GmbH besitzt mehrere Objekte in Frankfurt: Das Gebäude in der Moselstraße 14 solle auch in Zukunft bleiben, was es ist: ein Bürohaus. Von Vorwürfen, die Schnabel GmbH wolle das Gebäude für Luxus-Eigentumswohnungen sanieren, distanziert sich Schnabel bewusst.

Zu dem Gerücht, dass sein Neffe in der Terminus Klause ein Restaurant eröffnen wolle, äußert sich Schnabel wie folgt: „Bisher gibt es keine konkreten Pläne“, so der Diplom-Kaufmann. Allerdings sei es auch nicht verwerflich, eigene Pläne zu verfolgen, erklärt er weiter.
Taskin sieht hingegen seine Existenz gefährdet. Der 60-Jährige hat laut eigenen Aussagen in den letzten 20 Jahren keinen Umsatz gemacht, erst in den letzten zwei Jahren habe er schwarze Zahlen geschrieben. Auf Facebook hat sich derweil eine Gruppe gegründet, die sich mit Taskin solidarisiert.

Die Terminus Klause zu retten, hat sich ein am Montag gegründeter Facebook-Event auf die Fahnen geschrieben. Bisher haben über 800 Personen zugesagt (Stand 14. April). Ziel der Veranstaltung ist es, möglichst viele Unterschriften zu sammeln: Die Petition zu Gunsten von Taskin liegt in der Terminus Klause und bei diversen Kiosken im Bahnhofsviertel aus. Der Gründer des Events sowie der Gemeinschaft „Rettet die Terminusklause“, der seinen Namen hier nicht lesen will, möchte mit der Seite aufrütteln, Taskin unterstützen und verhindern, dass seine Existenz zerstört werde.

Am heutigen Mittwoch ab 16 Uhr soll außerdem eine Demonstration vor der Terminus Klause stattfinden.

Mehr Informationen zum Event gibt es auf der Facebook-Seite.
 
Fotogalerie:
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14. April 2015, 19.40 Uhr
vak
 
 
 
 
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