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Foto: Smashburger bei Goldies © Julius Opatz
Foto: Smashburger bei Goldies © Julius Opatz

Smashburger

Was ist neu am jüngsten Burger-Hype?

Nach zehn Jahren ist der Burger-Hype in Form von Smashburgern zurück. Wie kommt es zum zweiten Burger-Frühling? Was sind eigentlich Smashburger? Und ist das so neu?
Es ist der Beginn der 2010er-Jahre: Apple bringt mal wieder ein neues iPhone auf den Markt, Eintracht Frankfurt spielt Fußball in der 2. Bundesliga und in Frankfurt nimmt die erste Burger-Welle des neuen Jahrtausend an Fahrt auf: Auf die Pioniere der jungen Premiumburger-Szene von Die Kuh die lacht (2007) folgen weitere spezialisierte Burger-Restaurants wie Heroes Premium Burger, Fletcher’s Better Burger und Jamy’s Burger, die in allen Ecken der Stadt wie Pilze im Herbst aus dem Boden schießen. Die neuen Premiumburger hatten wenig zu tun mit den Produkten der damals gängigen Fast-Food-Ketten. Statt mit labberigem Brioche, kaum Salat und grau gebratenem TK-Patty überzeugen die „Premium“-Varianten mit hochwertigen Zutaten wie Körnerbrötchen, Avocado, Rindfleisch von „glücklichen Kühen“ in frei wählbaren Garstufen, vegetarischen Burger-Pattys, hausgemachten Saucen und natürlich Süßkartoffel-Pommes.

Wie bei jeder anderen Mode, ebbte auch die Premium-Burger-Welle irgendwann ab. Plötzlich standen Poke Bowls und Pinsa auf dem Programm. Doch so sicher, wie auf die Ebbe die Flut folgt, sind auch die Burger wieder zurück – allerdings im scheinbar neuen Gewandt: Smashburger ist das Stichwort. Woher kommt der neue Burger? Was sind eigentlich Smashburger? Und wie neu ist das ganze eigentlich?

Von Premiumburgern zu Smashburgern

Zahlreiche Toppingvarianten, überdimensionale Patty Additionen und Spezial-Burger zu Weihnachten mit Rotkohl und Raclette-Käse, das gab es natürlich nicht mal eben schnell auf die Hand. Mit dem einstigen Premiumburger-Boom veränderten sich die Restaurants. Statt im funktionalen Fast-Food-Outlet auf abwischbaren Plastikstühlen, saß man von nun an in großen Restaurants, auch mal inmitten eines Birkenwaldes wie bei Hans im Glück. Beim neuen Smashburger-Hype sieht das alles anders aus. Die Läden erinnern wieder an Imbissbuden, mit digitalen Bestellsystemen und Burgern auf die Hand. Meist viel simpler gehalten, zeichnen sich die Smashburger durch ein auf dem Grill platt gedrücktes Patty aus. Durch diese Technik entstehen besondere Röstaromen. Die glänzende Kruste wird in simpelster Form mit Käse, Zwiebeln und Pickles versehen und von einem süßlichen Brioche- oder Potatobun eingerahmt.



© Julius Opatz

Smashburger sind gar nicht so neu?

Eine Neuerfindung sind die Smashburger jedoch keinesfalls. Schon vor etwa hundert Jahren soll ein Koch aus Kentucky mit einer Bohnendose das Patty für mehr Geschmack „gesmasht“ haben und auch in Oklahoma wurden, während der Zeit der großen Depression, die raren Fleischpattys mit hinein gesmashten Zwiebeln gestreckt. In der heutigen Zeit machten die amerikanischen Fast-Food-Ketten Five Guy’s, Shake Shack und SmasHBURGER diese Technik populär. Dabei hat Letztere den Begriff maßgeblich geprägt. Hier zu Lande sind die Gründer von Goldies, über deren Frankfurter Neueröffnung wir bereits berichtet haben, maßgeblich auch über Social Media für den Hype verantwortlich. Sie waren aber natürlich nicht die ersten in der Region: Urban Ranch (mit ihren mittlerweile auch zwei Standorten), Fifty Fifty, Der Fette Bulle Streets und der Wiesbadener Burger Hannes, der Wellen bis nach Frankfurt geschlagen hat, präsentieren ihren jeweils eigenen Interpretationen des Smashburgers.

These: Wie unterschiedlich sind die Burger wirklich?

Die Burgerläden von damals warben zwar mit premium Produkten und Qualität, aber auch die Smashburgerläden von heute sind besonders stolz auf importierte Potatobuns, selbstgemachte Pickles und hohe Fleischqualität. Vegane und vegetarische Alternativen sind heute sowieso Standard. Unterscheiden sich die Burger also doch eher in der Aufmachung als im Grundgedanken? Und auch der Wunsch, Fast Food wieder „cool“ zu machen, der vielleicht damals als Gegenbewegung zum aufkommenden Vegan- und Vegetarismus entstand, passt in die heutige Zeit. Als Kontra zum Selbstoptimierungstrend taucht eben genannter Wunsch wieder auf und eint die beiden Burgerbewegungen.

Ob mit dickem oder dünnem Patty, voll beladen oder ganz simpel gehalten, Burger sind auch aus Deutschland nicht mehr weg zu denken. Bleibt nur die Frage, ob und wann die neue Welle wieder abebbt – und natürlich was danach kommt, wenn die nächste „neue“ Burgerkreation aus den USA über den großen Teich herüber schwappt.
 
Fotogalerie:
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13. Mai 2024, 11.54 Uhr
Julius Opatz
 
Julius Opatz
Jahrgang 2002, seit 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Julius Opatz >>
 
 
 
 
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