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Foto: © Dirk Ostermeier
Foto: © Dirk Ostermeier

Die Neueröffnung der Woche

DreiZimmerKücheBad

Still und leise hat Niclas Horn, ehemals Küchenchef im Leuchtendroter, im Nordend ein beispielloses Gastronomiekonzept eröffnet.
Beim Vorbeispazieren erahnt man hinter dem Fenster im Erdgeschoss des Albauwohnhauses in der Rohrbachstraße im Frankfurter Nordend vielleicht ein gemütliches Lesezimmer. Wer genauer hinsieht, entdeckt die Keramiken auf der langen Anrichte. Also doch eher ein Keramik-Showroom? Beides nicht ganz falsch, aber da steckt mehr dahinter. Seit mehr als einem Jahr arbeitet Niclas Horn, ehemals Küchenchef im Leuchtendroter, hinter verschlossener Tür in den ehemaligen Räumlichkeiten der Kultbäckerei Korn-Kammer an einem beispiellosen Gastrokonzept. Im DreiZimmerKücheBad präsentiert er eine bewusst reduzierte Karte mit ausgewählten alkoholfreien Getränken und kleinen Gerichten, fünf süßer und fünf salziger Natur.

„Ob mit Laptop oder Buch, von der Uni bis zur alt-eingesessenen Hausgemeinschaft“

Angesichts der Öffnungszeiten von 9 bis 19 Uhr und des breit gefächerten, rein pflanzlichen Wohlfühl-Angebots, das von French Toast bis Ramen reicht, wäre es fast schon schade, das DreiZimmerKücheBad „nur“ als Café zu betiteln. Horn möchte mit diesem persönlichen Projekt einen besonderen Ort schaffen und über den ganzen Tag hinweg auf verschiedenste Bedürfnisse eingehen können – vom Frühstück über Lunch bis Nachmittagskaffee.



Immer da das DreiZimmerKücheBad © Dirk Ostermeier

Dazu passend auch die unterschiedlichen Räume der tatsächlich wie eine stylisch eingerichtete „Wohnung“ daherkommenden Location. Der helle Eingangsbereich mit selbstgetöpferter Keramik, Fensterplätzen, offenen Ziegelwänden und satten Farben, führt über ein paar Stufen zur „Kaffeetheke“ im Flur.Im zweiten Zimmer linkerhand, dem „Esszimmer“, thront ein langer, Massivholztisch mit gemütlichen Stühlen. Rechterhand, nach hinten raus, schließt das dritte Zimmer, das „Wohnzimmer“, an – inklusive Sessel, Sofa, Plattensammlung und heimeliger Sitznische für zwei im ehemaligen Frankfurter-Bad.

„Die Szene adaptiert nicht“

Mit DreiZimmerKücheBad reagiert Horn auf einen Wandel im Ausgehverhalten. Generell, so Horn, zeichnen sich gerade in der Gastronomie die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre ab. So gewinne etwa die Flexibilität im Arbeitsleben immer mehr an Wichtigkeit. Stichwort: Homeoffice, womit sich auch das Konsumverhalten über den Tag hinweg verändert. „Aber die Szene adaptiert nicht“, so Horn.

Allerdings sei DreiZimmerKücheBad keinesfalls aus berechnenden Marktanalysen entstanden. Horns Konzept sei inspiriert von internationalen Vorbildern, Orten zum Verweilen und Begegnen, wie chinesische Teehäuser, amerikanische Diner oder – vom Stil vielleicht am ähnlichsten – koreanische Hi-Fi-Cafés. Die zwei Plattenspieler, welche die heimelige Atmosphäre im „Wohnzimmer“ musikalisch untermalen, kommen jedoch nicht aus Korea, sondern aus Horns eigenem Inventar.



Das „Wohnzimmer“ mit Plattenspieler © Dirk Ostermeier

„Im Quartier gibt es schöne Orte und gute Produkte“

Horn freut sich, sein neues Projekt zu präsentieren, und sieht sich in guter Gesellschaft im Viertel. Mit vielen Ideen für die Zukunft, wie großen Frühstückstafeln zum einander Begegnen oder einem Picknickangebot für den nahegelegenen Günthersburgpark, ist Horn voller Zuversicht dem organischen Wachstum des Ortes und somit auch des Viertels gegenüber gestimmt.

Es ist nicht leicht, die besondere Atmosphäre im DreiZimmerKücheBad mit Worten zu beschreiben. Am besten man schaut selbst vorbei, macht sich ein Bild, lernt Horn kennen und entdeckt den Ort für sich – vielleicht sogar als zweites Wohn- oder Esszimmer?

Info
DreiZimmerKücheBad, Nordend, Rohrbachstraße 27, Do-So 9-19 Uhr, Mo-Mi Ruhetage
 
Fotogalerie:
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31. Mai 2024, 16.00 Uhr
Julius Opatz
 
Julius Opatz
Jahrgang 2002, seit 2024 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Julius Opatz >>
 
 
 
 
 
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